Modernes Leben

Mittwoch, 6. September 2006

Ich bremse für Müll

Nein, das mach ich eigentlich ja eher nicht. Für Müll bremsen, meine ich. Aber heute konnte ich einfach nicht widerstehen. Obwohl ich schon vorbei war an dem verknödelten Bündel. Also abgebremst und im Bogen zurück zu dem Haufen am Wegrand.

Meine Aufmerksamkeit erregt hatte ein rotes Kleidungsstück, das ich während der Vorbeifahrt als Bikini erkannt zu haben glaubte. Ein roter Bikini in einem nassen Haufen Zeug am Straßenrand? Bei genauerem Hinsehen entpuppte sich der rote Stoff nicht als Bikini, sondern als Stringtanga.

Nein, ich fang nicht schon wieder damit an, anderer Leut Kleidungsvorliebe zu kritisieren. Vielmehr mach ich mir Gedanken über das Bündel am Wegrand. Genauer gesagt um die Geschichte, die von dem Bündel erzählt werden könnte, wenn es denn reden könnte:
Wie mag es gekommen sein, dass sich ein roter Stringtanga, regendurchnässt und dreckig zusammen mit einem ehemals weißen T-Shirt und einer Jeansjacke neben drei zerknautschten Dosen (Jim) Beam & Cola am Rande eines Bürgersteigs räkelt, in der Vormittagssonne dampfend, an einer Stelle, die am Vorabend definitiv noch frisch gekehrt gewesen war.

Andere Menschen hätten wahrscheinlich die Polizei benachrichtigt. Oder wenigstens den Haufen mit dem Handy geknipst, um hinterher mit Belegfoto über die merkwürdige Begebenheit schwadronieren zu können. Zum Beispiel in einem Weblog.

Ich hingegen habe mir bloß den Wäschezettel des Stringtangas angesehen --Größe S, 90-95, was auch immer das bedeuten mag-- und rätsle seither, was da passiert sein mag heute Nacht. Könnte mir gepasst haben, das Ding.


Nachtrag, so gegen 23 Uhr: Die zweite Spurensicherung auf dem Heimweg förderte Erstaunliches zu Tage. Verschwunden waren T-Shirt und Jeansjacke. Am Tatort zurück blieben die leeren Whiskeymixdosen und der rote Tanga. Hm, was soll ich davon nun halten?

Donnerstag, 31. August 2006

Rasiermesserscharf

Ich: Was machst du da?
Herr B.: Ich rasiere mich.
Ich: Das sehe ich. Meine Frage war tropischer Natur. Warum rasierst du dich?
Herr B.: Weil ich stoppelbärtig bin. Ist es dir zu heiß im Badezimmer?
Ich: Nein, es ist nicht heiß hier drin. Wieso fragst du?
Herr B.: Weil du tropische Fragen stellst.
Ich: Haha.

(Pause)

Ich vor dem Hintergrund der spätabendlichen Uhrzeit: Willst du noch mal weg?
Herr B.: Heute nicht mehr.
Ich: Warum rasierst du dich dann?
Herr B.: Weil mir langweilig ist.
Ich: Aha.
Herr B.: Männer rasieren sich manchmal, wenn sie sich langweilen. So wie sich Frauen die Fußnägel lackieren. Oder die Fingernägel. Oder die Beine. Rasieren, die Beine, meine ich jetzt.

(Pause)

Herr B.: Langeweile ist der perfekte Geisteszustand, um Aufgaben mit größtmöglicher Akribie und Perfektion zu erledigen. Es stellt sich dann nicht die Frage, ob das Ergebnis im Verhältnis zum Aufwand steht. Der Weg ist das Ziel. Letzthin zum Beispiel hatte ich das Gefühl, dass mein Steuerbescheid in einem Moment gähnender Langeweile erstellt wurde. Ich wünschte, Finanzbeamte würden sich häufiger rasieren. Zumindest wenn sie keine Frauen sind.

(Pause)

Herr B. leise singend zur Melodie von Bésame mucho: Rasúrame, rasúrame a fondo …
Ich, von der Badezimmerbühne abtretend: --


Des Herrn B. Spanisch ist bisweilen grausam. Die Wiedergabe der vorausgegangenen, elementaren Konversation hat die Leserschaft alleine den poodleschen Ausführungen über die amorphe und tektonische Langeweile zu verdanken.

Freitag, 25. August 2006

Bücherverbrennung

Als ich mir eben in der Mittagspause für die Heimfahrt einen schicken, schwarzen Neoprenrock samt Bluse aus dem gleichen Material besorgt hatte kam ich an einer Buchhandlung vorbei. Gar nicht gut. Denn da kann ich einfach nicht dran vorbei gehen. Ich komme nicht gegen diesen Sog an, der mich --whoosh!-- wie in ein schwarzes Loch hineinsaugt in jede Buchhandlung, die mir auflauert. Andere Menschen saufen, fressen, schnüffeln oder fixen, meine Suchtauslöser sind Bücher und Buchstaben.

Das Ritual läuft immer gleich ab, wie das eben so ist bei einer anständigen Sucht. So wie der Säufer morgens mit Bier, Kognak, oder auch nem Klaren anfängt, suche ich mir zunächst immer die Regale mit den Bestsellern. Von dort aus mäandere ich dann durch den Laden, solange bis ich irgendwo an einem Buch hängenbleibe, mich einlese und das Ding schließlich zur Kasse schleppe, weil ich nicht loskomme. Hooked!

Diesmal komme ich aber nicht weiter als bis zu den Bestsellern. Platz eins: Höhenrausch von Ildikó von Kürthy.


Was man mit so einem Namen alles machen könnte, denk ich mir oft. Alles wäre da drin! Ildikó mit Akzent! Von!! Kürthy mit Ypsilon!!!
Oder: ildiko -dot- twoday -dot- net … Wahnsinn, oder? Heute schon ge-ildikot?

Und was macht diese Frau aus ihrem Namen?!

Man weiß ja vielleicht bereits, dass ich nicht ausgesprochen prüde bin. Also habe ich bestimmt kein Problem mit der Thematik, der Frau Kürthy ihr literarisches Lebenswerk widmet; etwa weiblichen Fußabdrücken an der Innenseite von Windschutzscheiben. Wahrscheinlich befasst sich die gesamte Menschheit sowieso zu zwei Dritteln ihrer Zeit mit der Frage nach Topf und Deckel.

Aber vom Mondscheintarif bis zum Höhenrausch lässt die Kürthy kein Klischee aus, das je über Frauen und Frausein gepflegt wurde: Männer, Kuscheltiere, Gewichtsprobleme. Klassisch, harmlos, seicht, armselig! Ich fühle mich persönlich beleidigt von dieser Darstellung der [edit] befreiten modernen Frau.


Was? Ich soll mich nicht aufregen? Ich rege mich doch nicht auf! Rege ich mich etwa auf? Habe die Buchhandlung dann fluchtartig verlassen, um meine To-do-Liste für das Wochenende aufzustellen:

1. Blickdichte Strumpfhose oder Sturmhaube kaufen.
2. 10 Benzinkanister und ein Zippo besorgen, oder alternativ nachfragen, wo man diese Bombenbastelanleitung im Internet findet.
3. Adresse des Logistikzentrums des Wunderlich Verlages herausfinden.

Montag, 14. August 2006

Sex mit Robbie

Robbie Williams hat also am Wochenende ganz sensationell in Hockenheim aufgespielt, wenn man den Augenzeugenberichten heut in der Denkfabrik Glauben schenken darf. Ganz besonderes Augenmerk galt dabei allen Mutmaßungen zum trendigen Schlüpfer-auf-die-Bühne-Werfen. Sind die Wurfhöschen nun frisch Persil-gestärkt, wenn sie zu Robbie hinauffliegen? Oder etwa frisch eingesaftet? Schlabberte der Robbie dort auf der Bühne tatsächlich ohne Vorkoster an wildfremder Damenunterwäsche? (Igitt!)

Und wie verbringen die textil reduzierten Groupies den Rest des Abends? Haben sie Ersatzwäsche dabei? Oder laufen die dann mit blanker Mumu Zwetschge über die Rennstrecke?

Was dieser --in meinen Augen weit überschätzte-- Robbie alles provoziert, ist schon zum Augenrollen irre. Frau Sigrid berichtete ja bereits ausführlich über seine sächsische Besenkammer-Teppichluder-Friseuse Heidi. Unerklärlich bleibt mir noch immer, was Fräulein Heidi dazu treibt, eine ungeheuer aussagekräftige eigene Webseite mit Hilfe einer Unternehmensberatung (!) ins Netz zu stellen. Welcher Angabe soll ich mehr Gewicht beimessen? Der Glaubwürdigkeitsbeteuerung in der Titelzeile auf Seite 1 oder dem ersten Satz im Impressum: Der Autor übernimmt keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen?

Ich befürchte allen Ernstes, dass mir irgendein wichtiges Gen abgeht. Hat jemand zufällig ein überzähliges Nimm-mich-jetzt-und-hier-Robbie-Gen abzugeben?

Sonntag, 6. August 2006

Hohe Zeiten bei Familie B.

Die Jahre sind vorbei, in denen man zum Heiraten nach Gretna Green oder Las Vegas geflogen ist, einfach um mal was Außergewöhnliches zu tun, oder um die peinliche Entscheidung vor der Verwandtschaft und den Freunden zu verbergen wie ihrerzeit die Kaltmamsell. Jetzt stehen sie wieder Schlange in den Standesämtern und vor den Altären. Der Mister war am vergangenen Wochenende irgendwo bei einer Vermählung, Frau Modeste war nicht auf dieser sehr gelungenen Hochzeit und der Herr B. und ich konnten gestern nicht umhin.

Das darf jetzt beileibe nicht danach klingen, als wollten wir da nicht hin. Im Gegenteil, ich gehe gerne auf Hochzeiten. Nicht weil ich hämisch diesen Augenblick der Vorprogrammierung des Scheiterns auskosten will, sondern weil ich diese Massenveranstaltungen, in denen zwei sich gänzlich unbekannte Familienclans aufeinanderprallen, als Beobachterin bis zur Neige auskoste. Ich liebe es!

Also wir beide los, der Herr B. im Smoking und ich im Kleinen Schwarzen. Lokationen und Kleider, das sind ja auch immer wahre Quellen der Freude. Wir und diesmal zum Beispiel, weil bei B's das so üblich ist, aufgebrezelt wie Models, aber auf einem umfunktionierten Reiterhof in der mitteldeutschen Pampa! Die Kombination aus Menschen in ungewohnter und eindeutig overdresster Ausstattung und in einer Umgebung, die olfaktorisch geprägt ist von hochsommerlichem Dungduft und in Bezug auf die Fauna durch schillerde Schmeißfliegen, hat eine gesellschaftliche Wucht, die es unbedingt auszukosten gilt.

Für ersten Gesprächsstoff sorgt der nicht vorhandene Gesprächsstoff. Weil Hochzeiten den Menschen ja aus dem prallen Leben herausreißen wie der Gärtner die reife Karotte aus der Erde, verbringen Gäste auf Vermählungsfeiern die Wartezeiten grundsätzlich mit Handytelefonaten. Was sonst sollten sie denn auch tun? Die mangelhafte Netzanbindung in der mitteldeutschen Pampa verhindert diesmal zwar die geballte Kommunikation mit der zurück gebliebenen Außenwelt. Aber sie sorgt auch dafür, dass sich deplatziert fühlende Jungmenschen jeden Alters sich mit Frage- und Antwortspielen über den Pegelausschlag ihrer Mobilgeräte in verschiedenen Lagen des Lebens austauschen. Wussten Sie beispielsweise schon, dass angabegemäß in der Sahara bessere Empfangsbedingung für Mobiltelefonie herrschen als mitten in diesem unserem Lande?


Die Feierlichkeiten laufen ab wie geplant, oder manchmal auch wie nicht ganz so geplant, aber ich will gar nicht in Details gehen, bis auf den einen kurzen Hinweise, dass inzwischen Bürotechnik bis in die Nische von Familienfeierlichkeiten eingedrungen ist, weil keine Diavorträge mehr gehalten werden, sondern die Verwandtschaft Arsenale von Laptops mitschleppt und an diesem Samstag den drei Wortbeiträgen der Brautpaareseltern ganze sechs Power-pointierte Präsentationen gegenüberstehen, die teilweise gar noch vor Ort mit Bildmaterial und Filmmaterial von der mittäglichen Kirchenzeremonie angereichert wurden.

Wie ich da so sitze am aufgelösten Kindertisch, weil man kann so alt werden wie es eben nur geht, man bekommt doch immer den Platz am Kindertisch, solange man nicht verheiratet ist und eigene Kinder hat; wie ich also dort sitze ist die schreiende Kinderhorde längst irgendwo auf dem Reiterhof versickert und mir gegenüber hat dieser junge Kerl, den ich nicht kenne und noch nicht mal weiß, ob er aus Herrn B's Verwandtschaft oder der gegnerischen Familie stammt, die Ellenbogen auf den Tisch gestützt und sieht mir zu, wie ich mir die Rocherkugel gebe. Ganz ehrlich, zusehen trifft es nicht, was er da tut. Er starrt mir auf die Finger, auf den Mund und erzählt dabei diese Geschichte, von der ich nicht weiß, ob sie wahr ist oder nur gut erfunden.

Hast du gewusst, fragt der Kerl, der die Schickse einfach duzt, weil sich alle duzen auf der Hochzeit, hast du gewusst, dass es im Regenwald in Bolivien, irgendwo im Amazonasgebiet einen Indiostamm gibt, die Sirionó? Da unten sterben sie vor Scham, wenn ihnen jemand beim Essen zusieht. Für Essen in der Öffentlichkeit gibt es sogar harte Strafen. Ich verschlucke mich am Schokonussbrei und muss husten. Aber dafür ist es bei den Sirionó gesellschaftlich vollkommen in Ordnung, fährt der Kerl fort, direkt unter den Augen anderen Leuten zu bumsen.

Ich huste immer noch und das ist meine Rettung, weil es mir Zeit verschafft für die Beantwortung der Frage, ob der Kerl anbändeln will, oder ob er einfach nur ein Freak ist. Schlecht sieht er nicht aus, ein bisschen jung vielleicht, aber ein markantes Gesicht hat er und gepflegte Hände. Und in den Anzügen und Kleidern sehen wir ja alle immer ein bisschen besser aus als im normalen Leben. Zum Abendessen habe ich zwei Gläser Rotwein getrunken, und der Kellner war nicht unbedingt sparsam gewesen beim Einschenken. Der Alkohol kribbelt mir im Bauch, wabert wie dünner Nebel in meinem Kopf, legt sich wie ein dämmendes Filztuch über meine Hemmschwelle und kitzelt gleichzeitig meine Libido. Lust hätte ich schon.
Also schiele ich sondierend hinüber zu Herrn B. zwei Tische weiter, der völlig versunken ist in ein Gespräch mit einer rothaarigen, blaßhäutigen Hexe, die ihn verträumt ansieht. Der ist versorgt, denk ich und beschließe den Gegenangriff.

Ich sehe meinem Gegenüber direkt in die Augen. Wer zuerst zwinkert, hat verloren. Mit seiner Indiogeschichte habe er es zwar geschafft, dass ich mich beim Essen schuldig fühlte. Aber das dürfe er jetzt keinesfalls so verstehen, dass ich auch in der Öffentlichkeit bumsen wolle.
Ein Schmunzeln zieht meine Mundwinkel nach oben und dekoriert meine Augen mit Lachfältchen, als ich zusehe, wie der Kerl rot anläuft und mit dem rechten Nasenflügel zu zucken beginnt. Ich kann nicht widerstehen und setze noch einen drauf: Welche Strafe für öffentliches Essen hast du dir denn für mich vorgestellt? So habe er das natürlich nicht gemeint, stammelt der Kerl und verhaspelt sich. Seine Finger verschränkt er in unterbewusster Abwehrreaktion.
Da bin ich wohl etwas zu schnell vorgesprescht? Es gibt Männer, die können es absolut nicht ab, wenn man ihnen beim Flirt das Heft aus der Hand nimmt. Sind sie auf dem Eroberungsfeldzug, dann fällt jede Zurückhaltung, sie setzen der Beute solange nach, bis sie sie gestellt haben. Macht das Opfer jedoch kehrt und stellt sich freimütig dem Verfolger, dann verlöscht der Instinkt und aus dem Jäger wird auf einmal der ernüchterte Klardenker, der vor der plötzlichen Herausforderung zurückschreckt und im wahrsten Sinn des Wortes den Schwanz einzieht.
Mir ist klar, dass ich einen Fehler gemacht habe. Die vermeintliche Abkürzung hat sich als Sackgasse erwiesen. Der Zauber des Moments ist vorbei, und dem verbalen Rückzieher des Kerls folgt ziemlich schnell auch der strategische. Er müsse jetzt mal für seinen Vortrag, ob ich ihn denn entschuldigen wolle.
Dieser Vortrag war dann übrigens gar nicht so dolle.


Einige Stunden später, Herr B. hat bei der Hexe auch nicht landen können und sich längst wieder solo an meiner Seite eingefunden, stolpern wir durch die Gebäudeflügel des alten Reitergutes auf der Suche nach unserem Zimmer. Der Hof liegt einsam auf weiter Flur und beherbergt nur geschlossene Gesellschaften. Deshalb gibt es ein ganze Menge Zimmer entlang der verwinkelten Gänge, und keinen der Räume kann man abschließen. Es gibt einfach keine Schlüssel. B. und auch die Schickse sind reichlich angeschickert und probieren kichernd ein paar Türen, weil sie nicht mehr sicher sind, wo sie lang müssen. Dann ist es auch schon passiert. Wir platzen in ein Zimmer, und dort auf dem Bett vögeln sich der Sirionó und die Rote Zora in größtenteils aufgelöster Bekleidung die Seelen aus den Leibern.

Ratsch, der Film reißt, die Szene friert ein. Sekundenlange Pause, alle starren sich gegenseitig an. Ich staune über den makellos weißen Körper von Rothärchen, sowas von vollkommener Ebenmäßigkeit habe ich noch nie gesehen. Und bei meinem Indiofreund ist sogar der Hintern braun gebrannt, stelle ich verwundert fest und muss schon wieder schmunzeln. Nach einer gefühlten halben Stunde des Starrens erlange als erste von uns vieren ich wieder die Fassung, schiebe Herrn B. durch die Türe hinaus auf den Flur und rufe den beiden auf dem Bett zu: Weitermachen wie am Amazonas, nur keine falsche Zurückhaltung! Prustend vor Lachen ziehen Herr B. und ich weiter, bis wir endlich irgendwo unser eigenes Zimmer wiederfinden.


Heute mittag auf der Heimfahrt will Herr B. wissen, was der Amazonasspruch zu bedeuten hatte. Ich berichte von den Sirionó und versäume auch nicht darauf hinzuweisen, dass man mit diesem Wissensgebiet offenbar problemlos den Aufriss rothaariger Hexen und anderer Frauen hinbekommt. Herr B. blickt düster wie die Wolken am Himmel hinter der Windschutzscheibe.

Sonntag, 30. Juli 2006

Hitzige Sonntagsgedanken

Es ist schon was dran, dass allüberall an den Tannenspitzen sah ich goldene Lichtlein blitzen … Nein, falsche Jahreszeit, Halluzinationen, eine Fata Morgana. Also, dass allüberall in den Weblogs davon die Rede ist, man könne nicht mehr klar denken bei so großer Hitz und überhaupt fühle sich das Hirn eher an wie Pudding, der auf dem besten Wege ist, zu zerschwabbeln.

Wissenschaftlich belegt ist die Tatsache, dass ein Abfallen von nur zwei Prozent des körpereigenen Wasserpegels zum spontanen Verlust der Erinnerung, der geistigen Beweglichkeit und der Befähigung, Gegenstände zu fokussieren, führen kann. Ehrlich jetzt.

Synaptischer Notbetrieb, sozusagen. Wie anders soll ich meine merkwürdigen Überlegungen rechtfertigen können, wie zum Beispiel die über den Abstand zum Wasser? Wer, so sinnierte ich die Tage, wer ist am ärmsten dran? Also wer hat es am weitesten zum nächsten Meeresstrand?
Weil der Gogol ja heutzutage alles hergibt, nicht nur die Aufzeichnungen eines Wahnsinnigen, war das gar nicht so schwer. In der autonomen Region Xinjiang im Nordwesten Chinas befindet man sich in der Dsungarei. Zwischen Gebirgen im Westen und der Gobi im Osten liegt die Wüste Dzoosotoyn Elisen. (Sprechen Sie das mal korrekt aus und posten es als Podcast in den Kommentaren. Ewiger Ruhm ist Ihnen gewiss!) Und irgendwo dort mittendrin in der Wüste ist diese eine Stelle, die 2.648 Kilometer vom nächsten Meeresstrand entfernt liegt. Eine schauderhafte Vorstellung, n'est ce pas?.

Wenn es der Schickse zu heiß wird, klammert sie sich an Unumstößliches, an die Kühle der Tatsachen. So bin ich.

Donnerstag, 27. Juli 2006

Don't step on my blue mood shoes

Mit der Glutofenhitze ebbt auch die sommerlöchrige Diskussion über Flip-Flops, Stringtangas und Arschgeweihe langsam ab. Herr Kid liefert mit seinem Beitrag samt Link zum lockigen Selbstbildnis am Strand einen Nachschlag, der zwangsläufig weitere Überlegungen zur adäquaten Sommerbekleidung nach sich zieht.

Das Bildnis des Herrn Kid lässt mich, bisher eine überzeugte Gegnerin der männlichen Ganzkörperrasur, ernsthaft eine Aufweichung meines Standpunktes erwägen. Und Frisur, Sonnenbrille, Badehose und Ring gehen natürlich überhaupt nicht. Wenigstens eines aber hat Herr Kid absolut richtig gemacht. Er trägt Lederschuhe. In den richtigen Farben. Keine aus Autoreifen herausgeschnittenen Bergsteigersandalen, keine Flip-Flops, keine Turnschuhe. Echte Schuhe.

Gut, man kann sich jetzt bestimmt darüber ereifern, ob es selbst am Sandstrand unbedingt italienische Casanovatreter sein müssen. Auch die Sockenfrage muss gestellt werden. Mediterrane Männer, die ich kenne, stecken vorzugsweise nackten Fuß in den Lederschuh. Mein Herr Papa hingegen schwor, als er noch seinem Beruf nachging, auf weiße, wadenhohe Socken im braunen oder schwarzen Lederschuh. Der Inbegriff an Eleganz!, pflegte er zu sagen. Irgendwann, als sich die Eleganz längst weg von der weißen Socke entwickelt hatte, musste ich ihn darauf hinweisen, dass sich der modische Geschmack gewandelt hatte. Erschrocken reagierte er durch sofortiges Verbrennen seiner weißen Sockenbestände.

Aber vielleicht erlebt die weiße Herrensocke demnächst eine Renaissance? Ich warte auch darauf, dass morgen oder übermorgen, wenn die Schuhgeschäfte die Winterkollektionen in die Auslagen stellen, endlich wieder Moonboots oder diese zotteligen Yakbeine, die aussehen, als habe man seine Füße zwei Langhaarterriern in die Mäuler gestopft, aufgelegt werden. Letztere verbinde ich gedanklich mit Jane Birkin. Wahrscheinlich wurde ich irgendwann in grauer Vorzeit durch ein Starfoto der Je-t'aime-Seufzerin traumatisiert.

Moi non plus! Ich komme vom Hundertsten ins Tausendste. Als der damalige Papst Paul VI. den Song als beschämende Obszönität bezeichnete, war ich auf Grund meines zarten Alters noch nicht in der Lage, die empörte Diskussion zu würdigen, die Komponist und Mitseufzer Serge Gainsbourg auslöste. Da sich aber das Lied noch ein paar Jahre oder Jahrzehnte hielt, kam ich später auf den Geschmack der Provokation und fand den Gainsbourg einfach nur toll. Irgendwann habe ich sogar sein Grab in Paris Montparnasse besucht. Und wenn mir die Erinnerung keinen Streich spielt, hatte ich zu dieser Gelegenheit die Füße sogar in Langhaarterriern stecken, die damals allerdings auch nicht mehr auf der Höhe des Zeitgeistes waren. Aber nicht umsonst bin ich die Tochter meines Vaters und verpasse ab und zu die letzte modische Entwicklung. Außerdem hatte ich die Zottelstiefel von meiner älteren Schwester geerbt, deren Stil ich zu kopieren versuchte, wenn auch mit einigen Jahren Verzug. Dass ich deswegen ein ernsthaftes Akzeptanzproblem bei meinen gleichaltrigen Mitmädels hatte, ist eine andere Geschichte.

Solange jedenfalls Herr Kid seine braunen Lederschuhe und die passenden Socken in allen Lebenslagen anbehält, bleibt die Welt in Ordnung. Ich darf mich weiterhin träge durch den Sommer treiben lassen und den merkwürdigen Assoziationen nachgehen, die noch merkwürdigere Kleidungswahl in mir auslöst.

Freitag, 14. Juli 2006

Jeanne des Pédales

Bergauf. Ich hebe den Hintern vom Sattel und trete im Stehen in die Pedale. Vorbei geht es an einer drahtbeeselten Familie. Zuerst an Papa mit Helm, dann an Mama mit Helm und zum Schluss am Sohn mit Helm. Der ist vielleicht sechs und steigt ehrgeizig ebenfalls in die Pedale, als ich ihn überhole auf der Steigung.

Da legt die Mama auf einmal los in einer Stimmlage und Lautstärke, dass nur eine Schlussfolgerung erlaubt ist, nämlich die, dass sie die Synchronstimme von Godzilla ist: Was machste denn für nen Scheiß! Hör sofort auf damit, du Arsch!

Vor Schreck bin ich selber auf den Sitz zurück gesunken. Seither hat für mich die biografische Randnotiz, man habe keine einfache Kindheit gehabt, ein völlig andere Bedeutung.

+++

Murphys Wind Rose Law: Am Morgen auf dem Weg zur Arbeit bläst mir der steife Südwind ins Gesicht. Es geht bergab zum Glück und ich erfreue mich an dem Gedanken, dass mir der Wind am Abend den Heimweg mit Steigung erleichtern würde.

Es hätte mir da schon klar sein müsse, dass der Wind acht Stunden später auf Nord gedreht haben würde.

+++

Mann am linken Wegrand, Hund auf der rechten Seite, und ich seh die Teleskopleine zwischen den beiden nicht. Aber der Hund sieht mich. Sucht Schutz beim Herrchen und will noch vor mir queren. Zu spät!

Einen Herzschlag in Zeitlupe danach hab ich die schlapp auf dem Weg liegende Schnur zwischen Mann und Hund überquert.

Puh!

+++

Der blaue Blitz pirscht sich lautlos an, passiert die Schickse und schreit dabei: Rechts fahren!
Ich ärgere mich und rufe zurück: Klingeln!
Er nur so: Geht nicht, hab keine…

Den Rest versteh ich nicht mehr, weil der Blitz nach Durchbrechen der Schallmauer außer Hörweite ist.

Pöh!

+++

Im Fahrradgeschäft: Der Neffe bekommt sein Geburtstagsgeschenk, einen Helm mit Flammen drauf.

Glücklich sieht er mich mit seinem Helm in den Händen an und fragt: Kaufst du dir auch einen? Der Alarm in der Stimme der Fachverkäuferin ist nicht zu überhören: Ach, die Mama hat keinen Helm!?

Nein, die Mama Tante hat keinen Helm. Sie träumt aber nachts manchmal kafkaeske Träume mit verschwommenen Konturen und in Schwarzweiß. Träume, in denen Menschen mit zeitlupenartigen Bewegungen wie auf dem Mond die Gehwege entlang und über die Straßen gehen, auf denen kein einziges Automobil zu sehen ist. Diese Fußgänger tragen Motorradhelme. Alle. Bis auf die Tante. Die wacht zum Glück immer rechtzeitig auf, um die eigene Hinrichtung durch Lynchjustiz zu verpassen.

+++

Heute Morgen mit dem Kollegen zeitgleich am Fahrradunterstand vor dem Büro angekommen. Fünf Minuten auf ihn warten müssen, bis er endlich alle drei Fahrradschlösser angebracht, seinen Tacho, das Navi, die Luftpumpe, den Sattel, den Werkzeugkasten und zwei Fahrradtaschen abmontiert und verstaut hat.

Schäme mich ein wenig, weil ich nur ein einziges Schlösschen mit dünner, plastikbemantelter Kette abzuschließen hatte.

Später daran gedacht, dass es der Kollege nur zwei oder drei Kilometer von zu Hause hat.

Mittwoch, 12. Juli 2006

Stoff in der Spalte

Nachdem die Kaltmamsell sich über die unerklärliche Verbreitung von Flip-Flops als sommerliche Fußbekleidung ausgelassen hat und Herr Martenstein in der Zeit über die Verteilung von Stringtangas auf Männlein und Weiblein philosophiert, kann ich nicht umhin, das Thema Sommerbekleidung ein weiteres Mal aufzugreifen.

Auf der Basis des Martenstein-Lemmas will ich mich auf die weiblichen Trägerinnen von Stringtagas einschießen, da ich in männlichen Stoffminimalisten nichts als Flüchtlinge aus dem Gruselkabinett sehe, denen ich lieber aus dem Weg gehe - physisch wie verbal.

Die stilsichere Krönung des Sommerauftritts junger Frauen in Schwimmbad und am Strand besteht ohne jede Frage in der Kombination von Flip-Flops, Stringtanga und Arschgeweih. Das ist sozusagen die Basis der Geschmacklosigkeit. Bei Bedarf kann das Outfit noch ergänzt werden durch ein Fußfesselkettchen und/oder ein Strasspiercing im Bauchnabel. Wichtig ist nur, dass oberhalb der Geweihlinie keine Accessoires hinzugefügt werden. Tops oder Bikinioberteile sind tabu. Haare auf dem Kopf gehen eben noch so durch, Stroh im Inneren ebenfalls. Einzig geduldete Ausnahme: das Nasenflügelpiercing passend zum Nabel.

Zu mitternächtlicher Stunde wurde unlängst im kleinen Kreis die Vermutung angestellt, die Stringtangas würden auch G-Strings genannt, weil sie beim Tragen den G-Punkt stimulierten. Mein hysterisches Gelächter sorgte dann für allerlei alternative, mehr oder weniger wirre Vermutungen zum Grund für das Tragen der Minimalbekleidung: Keine weißen Stellen nach dem Sonnenbad, keine Randlinien des Slips unter Rock oder Hose sichtbar, "Wir sind Britney!", die unterschwellige Sehnsucht nach der Pornodarstellerin in uns (ich wusste bisher nicht, dass Stringtangas im Englischen thongs heißen), Rückfall in die anale Entwicklungsphase, Sexualisierung der Gesellschaft, maximale Provokation der Elterngeneration unter Einfluss des Ödipus-Komplexes.

Ist natürlich alles Quatsch, wir hatten geringe Mengen Alkohol getrunken an diesem Abend. Aber ich weiß immer noch nicht, weshalb ich mir ein Stoffschnürchen zwischen die Arschbacken klemmen sollte. Was haben wir übersehen?

Montag, 3. Juli 2006

Von Fußball und von Plastikgeld

Von Fußball versteh ich nichts. Das Argentinienspiel wollt ich nur wegen Maradonna sehen. Und wurde enttäuscht. Am Abend danach, beim genialen Italiener, der raumhohe Fensterflügel zum Wegklappen hat und dadurch seinen Terrassenanteil bis hinein ins Lokal ausdehnen kann, wurde ich mit den Brasilianern konfrontiert. Und mit den Franzosen. Aber die waren mir egal.

Also, ich genieße die Abendluft auf der Terrasse, nippe Rotwein dabei und sehe die gelben Männer gegen die weißen kicken dort drin im Lokal auf dem Großbildschirm. Und der Reporter aus dem Off macht ein Riesenspektakel aus der Zurückhaltung der Brasilianer, die an Arroganz grenze, sich die Mannschaft aber jetzt mal umstellen müsse.

Ich denk, die sind doch einfach nur schlecht. Da bewegt sich keiner auch nur ein Jota zu viel, während die Weißen sich den A**** aufreißen und zwischen den gelben Säulenheiligen Slalom laufen. Und ich sag zum Begleiter: Kann es sein, dass die Brasilianer gar nicht gut Fußball spielen können? Und der Begleiter sagt zu mir: Ach, du verstehst nichts vom Fußball. -- Aber das habe ich ja schon ganz zu Anfang zugegeben.


Ich verstehe auch nichts vom bargeldlosen Zahlungsverkehr. Alle wollen sie mir Plastikkarten andrehen, mit denen ich irgendetwas bezahlen soll. Sogar unser Nationaltrainer, der Jürgen Klinsmann heißt und eine Ausstrahlung hat, die zwischen Heintje und Herrn Kaiser angesiedelt ist, schubst mich ständig herum und will, dass ich zur Sparkasse gehe und die Mastercard hole.

Ich will aber nicht zur Sparkasse, ich will nämlich auch keine Mastercard. Mir reicht die Erfahrung mit der Sparcard, die ich unlängst in einem Anfall geistiger Umnachtung bestellt hatte, weil die Zinsen höher sind und man sogar im Auslandsurlaub umsonst Geld abheben kann. Geködert haben sie mich mit meiner Gier.

Dann passierte, was kommen musste. Man kann mit dieser Sparcard nicht auf die Filiale gehen und sagen, ich will da Geld drauf einzahlen. Muss man alles online machen. Ich registriere mich also bei meiner Bank im Internetz, lege einen Benutzernamen an und ein Passwort und genau in dem Moment klingelt das Telefon und ich komm nicht mehr weiter und denke erst drei Tage später wieder daran.

Dann wollte ich weiter machen, wo ich aufgehört hatte. Aber ich erinnerte mich nicht mehr an mein Passwort. Genau genommen erinnerte ich mich an gar nichts mehr, weder an mein Passwort, noch an den Benutzernamen. Der zu Hilfe gerufene Mister sagte, soviel Demenz sei ungewöhnlich, und riet zur Wiederholung der Registrierung unter neuem Benutzernamen.

Nach einiger Zeit habe ich mich dann zu einem Benutzernamen durchringen können, aber als ich den eintippte, meldete die Netzbank, dass der Name schon vergeben sei. Der Mister wurde stutzig. Weil mein Wahlname war jetzt nicht sowas einfaches wie Schickse. Er war eher ungewöhnlich. Ungewöhnlich lang und ungewöhnlich in der Zusammensetzung. -- Ist es möglich, dass du schon beim letzten Mal diesen Namen angegeben hast?, fragte der Mister. Ja, sagte ich, so war es wohl. Und ich fühlte die Schamesröte in meine Wangen steigen.

Also gehen wir daran, zur Benutzerkennung einfach ein neues Passwort einzurichten. Dazu braucht man bei der Netzbank die Nummer der Sparcard und die PIN fürs Telefonbanking. Wo haste die denn?, fragt der Mister und ich weiß in dieser Sekunde, dass ich überhaupt gar nicht für den bargeldlosen Zahlungsverkehr geeignet bin. Denn die Telefonbanking-PIN habe ich sofort nach Erhalt geändert, weil das so dort gestanden hat in der Anleitung. Ich hab sie geändert und die neue PIN gleich darauf vergessen.

Der Mister ist dann gegangen. Zum Weinen in den Keller, hat er gesagt. Und ich am nächsten Tag zur Bank. Hab ihnen die Sparcard hingelegt und gesagt, ich brauch die nicht mehr. Eigentlich hätte ich sagen sollen, ich will sie nicht, oder noch ehrlicher, ich komm nicht zurecht damit.
Aber man outet sich in der Öffentlichkeit ja eher ungern als inkompatibel zu dem, was zählt im modernen Leben, zu Fußball und zu Plastikgeld.

Warum?

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