Wybergeschichten

Donnerstag, 7. September 2006

Frauenwirtschaft

Nach dem ganzen Gewese um Albert hieß die P. dann ja Frau Koletzki. Die Folgen des Vorfalls in der Stadtbücherei hatten die Freundschaft zwischen ihr und mir schwer belastet. Nicht etwa weil ich ihr Vorwürfe gemacht hätte wegen unschicklichen Verhaltens! Auch nicht weil sie mich nicht mehr hätte sehen wollen. Aber wie sie es angekündigt hatte, nutzte die P. in der Folge jede sich bietende Möglichkeit, sich an Albert heranzumachen. Mir jedoch war es unmöglich, die Gegenwart dieses Typen zu ertragen. Er hörte nicht auf damit, mich mit den gleichen gierigen Blicken zu perforieren, mit denen er uns in der Bücherei angestarrt hatte. Ich konnte mich nicht mehr in seiner Nähe aufhalten, ohne dass Übelkeit in mir aufstieg.

Merkwürdig, wie schnell aus dem vertrauten Umgang zweier Freundinnen Teilnahmslosigkeit werden kann, wenn auf einmal Männer ins Spiel kommen, die nicht ausschließlich die Neugier eines Mädchens stillen. Ja, ich war wohl enttäuscht, verletzt und meinetwegen sogar eifersüchtig; natürlich nicht weil ich mir auch einen Albert gewünscht hätte, sondern andersrum, weil er mir die Freundin weggenommen hatte.

Nach Ende der Sommerferien tauschten Albert und ich in stillschweigender Übereinstimmung die Sitzplätze. So konnten sich die P. und er auch noch während des Unterrichts gegenseitig befummeln, und ich kehrte zurück an die Seite der M. Deren erste Worte, nachdem ich mich auf meinem alten Platz niedergelassen hatte, spiegelten ihre ganze Erleichterung wider: Na, Gott sei Dank, und hoffentlich nie wieder!


Was sich dort in der Bücherei während der Sommerferien zwischen der P., Albert und mir zugetragen hat, habe ich der M. erst viele Jahre später erzählt. Sie akzeptierte kommentarlos, dass ich nicht darüber sprechen wollte, und machte sich an Hand der offensichtlichen Tatsachen ihren Reim auf alles.
Überhaupt staunte ich über die Verwandlung, die die M. durchgemacht hatte. Jede Art von Zickigkeit, Bösartigkeit und Vorwurf hätte ich erwartet; eifersüchtige Fragen, warum ich mich so zurückgezogen hätte, was die P. zu bieten gehabt hätte, was sie selbst nicht hätte. Statt dessen aber bot mir die M. ohne ein Wort über das vergangene Jahr zu verlieren ihr Vertrauen an. Ihrer Feinfühligkeit ist es zu danken, dass wir innerhalb von wenigen Monaten zurück in eine freundschaftliche Vertrautheit fanden, die dreizehn Monate lang nicht einmal im Ansatz vorhanden gewesen war.

Die M. gestand mir in einem Augenblick besonderer Verbundenheit, dass ihr auf einmal klar geworden sei, wieviel ihr meine Freundschaft bedeutete, als sie sich wegen der Gerüchte um Aaron und mich beleidigt zurückgezogen und darauf gewartet hatte, dass die P. oder mindestens ich wieder auf sie zukämen. Als das nicht passierte, habe sie sich geschworen, solche Brüche nicht noch einmal zu provozieren, sollte sie je noch einmal eine Chance bekommen.


Als nach dem Abitur feststand, dass wir beide Studienplätze in der benachbarten Großstadt bekommen würden, bezogen die M. und ich eine gemeinsame Wohnung. Spätestens von da an galten wir bei vielen Freunden und Bekannten als lesbisches Paar. Ich muss zugeben: Unser immer vertrauterer Umgang miteinander in einem Alter, in der die beste Freundin längst dem ersten, zweiten oder sogar schon dritten Freund Platz macht, legte diese Schlussfolgerung durchaus nah. Manchmal behandelten wir uns tatsächlich wie ein frisch verliebtes Pärchen, hielten in der Öffentlichkeit Händchen oder küssten uns auf den Mund, wenn uns danach war.

Tatsächlich aber war nichts dran an den Gerüchten um die sexuelle Orientierung der M. und mir. Waren wir zu zweit alleine, kam es schon manchmal vor, dass ich mich nach einer zärtlichen Berührung verwirrt zurückzog. Der Grund für meine Verwirrung waren jedoch nicht Zweifel an meinen eigenen Gefühle für die M., sondern Befürchtungen, die Freundin könne sich einseitig in mich verliebt haben.

Als ich eines Abends einem Kuss der M. auswich und mich ins Badezimmer zurückziehen wollte, ging sie mir nach. Hör mal, Schickse, sagte die M. Ich mag es, zärtlich zu dir zu sein. Für mich ist das eine Ausprägung der Freundschaft, die ich dir gegenüber empfinde. In diesem Moment muss ich wohl furchtbar erschrocken ausgesehen haben, denn die M. brach in Gelächter aus, bevor sie weitersprach: Du solltest mal dein Gesicht sehen! Verdammt, ich habe keinerlei sexuelles Interesse an dir. Wie du vielleicht weißt, bin ich im Gegensatz zu dir mit zwanzig noch immer Jungfrau. Und ich bin total hetero und brenne darauf, es mit einem Mann zu treiben. Aber es muss der richtige sein. Damit wir uns verstehen: Frauen kommen dafür nicht in Frage. Weder du, noch andere.


Ich habe seither immer wieder darüber nachdenken müssen, was für eine merkwürdige Beziehung die M. und ich damals zueinander pflegten. Wir waren uns wohl gegenseitig Aufpasser, Tröster und Ersatzbefriediger (in ausschließlich intellektuellem, nicht körperlichem Sinn) für die fehlenden Erfahrungen und Partnerschaften mit Männern. Wir beschützten einander vor den schnellen Vorurteilen der Umwelt und vor den aggressiven Anmachen selbsternannter Don Juans, an denen es keineswegs mangelte in unseren Studentenleben.
Ganz nebenbei machte uns das Lesbentheater auch richtig Spaß. So legte ich mir damals gezielt einen Kurzhaarschnitt zu, verzichtete auf Schminke und feilte meine Fingernägel kurz. Das sei die größtmögliche Lüge, kommentierte die M. meinen ersten Auftritt als Butch. Denn wenn, dann sei ja wohl sie der Mann in unserer Beziehung. Womit sie übrigens Recht hatte.

Dass wir mit unserem Theaterspiel, ohne es zu wollen, die sensibleren Männer verschreckten, auf die wir andererseits wie die Burgfräulein auf ihre herbeigesehnten Prinzen warteten, wurde uns erst klar, als Pablo in unsere Frauenwirtschaft hereinschneite.

Sonntag, 27. August 2006

Hinkebeins Almabtrieb

Na, endlich ist es um die Schickse geschehen!, höre ich Sie schon jubeln. Da hat sie Albert das Tier auftreten lassen, so richtig schön mit Knalleffekt und die Sympathien sind auch klar verteilt. Außerdem, wie rührend, hat der Kerl auch noch nen Klumpfuß, so dass gar niemand umhin kann, zusammen mit der Schickse Tränen der Ergriffenheit zu vergießen wegen ihrer sozialen Ader, wenn sie sich dann endlich dem Tier hingibt. Ein wenig durchsichtig das Ganze vielleicht? Aber Artztromane haben schließlich auch ihre Leserschaft.

Tatsächlich, so befürchte ich, muss ich Sie wieder mal enttäuschen. Gewiss, es gab wahrscheinlich so gut wie kein Mädchen in unserer Klasse, das nicht zumindest in der Einsamkeit ihres Zimmers das ein oder andere Mal einen Seufzer ausgestoßen hätte beim Gedanken an Albert. Der hatte das gewisse Etwas, trotz seiner Behinderung. Oder vielleicht wirklich --ich räume diese Möglichkeit durchaus ein-- gerade wegen der Behinderung.
Nur die M., seine Banknachbarin wider Willen, schüttelte es vor Ekel beim Gedanken an den Neuen. Aber das war kein Wunder, denn die M. hatte einfach völlig eigene Vorstellungen von Männlichkeit. Für sie mussten echte Männer teure, dunkle Anzüge tragen und nach exklusivem Rasierwasser duften. Persönliche Schwächen waren in den Augen der M. unmännlich. Ein Tier wie diesen Albert würde sie höchstens mal an der Leine ausführen, aber nie auch nur in die Nähe ihres Bettchens lassen.

Dabei war Hinkebein, wie ihn der Franz, absolut geschmackssicherer Style Guide der Klasse, nach wenigen Tagen getauft hatte, ein ungeheuer kluger Kopf. Die Klassenarbeit über den Fontaneroman am Tag seines spektakulären Auftritts, hatte er ohne je zuvor an unserem Unterricht teilgenommen zu haben und mit einstündiger Verspätung noch mitgeschrieben und dafür das Non plus ultra, satte fünfzehn Punkte, kassiert. Mathe und Physik waren nicht so sehr sein Fall, aber im Deutschunterricht machte ihm niemand etwas vor. Selbst der Neuberger wurde vorsichtig, wenn Albert eine seiner gewagten Thesen aufstellte. Zweimal war es passiert, dass der Schüler den Lehrer argumentativ vorgeführt hatte.

Tatsächlich wäre Albert in intellektueller Hinsicht schon der Richtige für mich gewesen. Aber da war noch etwas anderes, mehr ein Gefühl, das ich nicht genau definieren konnte, das mich abstieß. Der Klumpfuß war es nicht, es hatte mit der Art zu tun, in der Albert Frauen und Mädchen ansah. Ich musste unwillkürlich an einen Kannibalen denken, wenn ich Albert einmal alleine begegnete und seinen Blick auf mir spürte. Mir war jedesmal unwohl dabei.

Endgültig auf meiner Liste der unerwünschten Personen landete Albert nach einer Begebenheit, die sich während der Sommerferien zutrug.

Es war August, ein heißer August in jenem Jahr. Die P. und ich waren im Städtchen unterwegs, Klamotten probieren, Eis schlecken, Cola trinken und dazu eine rauchen.
In diesem Jahr waren rückenfreie Tops mit Spaghettiträgern, die im Nacken zusammengebunden wurden, der letzte Schrei. Wir hatten eben einen Teil unseres Geldes in zwei dieser Tops gesteckt, die P. in ein maisgelbes und ich in ein cremefarbenes. In unserer brandneuen Sommergarderobe hatten wir uns beieinander untergehakt und waren gut gelaunt unterwegs zur Bücherei, um frischen Lesestoff fürs Schwimmbad zu besorgen.


Bei dem herrlichen Wetter ist natürlich kein Mensch in der Stadtbücherei und wir wähnen uns zu zweit alleine zwischen den Regalen auf der Suche nach Lektüre. Deshalb trifft mich fast der Schlag, als ich um eine der Regalwände biege und dort unvermittelt Albert gegenüber stehe. Mein Schreck manifestiert sich in einem kieksenden Schrei, der sofort die P. herbeieilen lässt.

Da stehen wir beide eng nebeneinander und starren ziemlich entgeistert Albert an. Der hat nämlich mitten in der Bücherei die Hosen heruntergelassen, steht dort in einem dunkelroten T-Shirt mit dem Konterfei von Charles Bukowski auf der Brust, den ich damals noch nicht kannte, und ist ohne Zweifel gerade dabei, sich einen runterzuholen. Ich starre mit einer Mischung aus Entsetzen und Neugier auf diesen Penis, den Albert losgelassen hat und der nun mit wippender Spitze schräg nach oben von seinem Unterleib absteht. So ein riesenhaftes Glied habe ich noch nie gesehen. Genau genommen habe ich zuvor überhaupt noch keinen erigierten Penis in natura gesehen, aber im Vergleich zu den Aufklärungsbildern in Mädchenzeitschriften ist Alberts Speer schlicht monströs.

Ohne auch nur den Versuch zu unternehmen, die peinliche Situation zu beenden, sieht uns Albert an mit seinem hungrigen Kannibalenblick, und mir läuft dabei ein kalter Schauer den Rücken hinunter. Er aber sagt ganz beiläufig, so als müsse er uns an eine Schulveranstaltung erinnern: Almabtrieb. Bald ist die Zeit für den Almabtrieb. Die Stiere müssen gemolken werden.
Und er greift erneut nach seiner Lanze und fängt an, sie mit den Fingern zu massieren. Alberts Blick wandert zwischen der P. und mir hin und her, und er scheint uns beide auffressen zu wollen.

Auf einmal habe ich panische Angst vor der Situation, in die wir da unvorbereitet hineingestolpert sind. Das Herz pocht wild in meiner Brust und unbewusst weiche ich einen halben Schritt nach hinten aus. Die P. aber hat schon wieder diese glasigen Augen und statt an meiner Seite zu bleiben geht sie auf den Albert zu. Ich will die Freundin rufen, aber die Stimme versagt mir. Dann steht sie auch schon direkt vor dem Kerl, streckt beide Hände aus und greift nach seinem Glied, das er ihr entgegenstreckt.
Ich kann meinen Blick nicht abwenden, habe vor Anspannung die geballten Fäuste gegen Mund und Wangen gepresst, die Ellenbogen eng an meine Brust gedrückt. Die P. nimmt das Glied wie ein verletztes Vogeljunges in beide Hände, und im gleichen Moment ejakuliert Albert.
Augenblicklich löst sich die Lähmung, die mich erfasst hatte, ich mache auf dem Absatz kehrt und renne fort, hinaus aus der Bibliothek, nur weg, solange bis mir der Atem ausgeht dort draußen in der Sommerhitze. Hinter einem Gebüsch erbreche ich mich.


Auf der Lehne der Parkbank, dem Stammplatz der P. und mir, warte ich auf die Freundin. Zum Glück dauert es keine halbe Stunde, bis sie auftaucht und mich von meinen Selbstvorwürfen erlöst, sie im Stich gelassen zu haben.
Da sitzt sie neben mir, immer noch mit dem glasigen Blick in den Augen, mit einer Zigarette zwischen den Lippen, und vorne auf ihrem neuen, gelben Top trocknet Alberts Sperma.

Nein, sie ekle sich nicht. Weder vor dem, was in der Bücherei vorgefallen sei, noch vor dem Klumpfuß, falls ich das auch wissen wolle. Ja, die Gier in seinen Augen sehe sie auch, aber sie habe keine Angst vor ihr; im Gegenteil. Ja, sie wisse schon, dass er nicht nur sie so ansehe, sondern alle Frauen. Und nochmals ja, sie werde trotzdem alles daran setzen, sich mit Albert alleine zu treffen. Je eher, desto besser.


Noch im gleichen Herbst war die P. schwanger, und drei Tage nach ihrem eigenen achtzehnten Geburtstag bekam sie einen Jungen, den sie Albert junior nannte. Sie und Albert senior heirateten ein Jahr später, direkt nach dem Abitur, die P. war neunzehn, ihr Mann ein Jahr jünger.

Die P. wusste, was sie wollte. Schon als Mädchen.

Mittwoch, 23. August 2006

Immer die Falschen

Am ersten Schultag nach Neujahr sitzen wir an unseren Schulbänken und schreiben an einer Deutscharbeit, einer Interpretation. Fontane, der Stechlin. Die Heizung bullert, weil es eiskalt draußen ist, und die trockene, ein wenig nach Lack riechende Luft beißt mich in der Nase. Trocken ist auch der Stoff der Aufgabe. Der Stechlin ist so ziemlich das Trockenste, was man Schülern überhaupt antun kann. Ich schreibe gerade: Die Handlung des Romans ist langweilig dürftig, als …

Peng!

… die Türe zum Klassenzimmer von außen aufgestoßen wird und gegen die Wand knallt. Mein Herz macht einen Doppelsprung vor Schreck, und aus dem Komma, zu dem ich angesetzt hatte, wird ein dünner, blauer Regenwurm, der über meinen Aufsatz kriecht.

Alle starren in Richtung Türe, in deren Rahmen ein merkwürdiger Kerl steht. 'tschuldigung, sagt er an den Lehrer gewandt, und ich denke: Was ist das denn für ein kleiner Schwarzer?

Der Typ war vielleicht einen halben Kopf kleiner als ich, aber von stämmigem Wuchs mit einem breiten Kreuz. Sein Kopf war seitlich rasiert worden, jedenfalls vor einiger Zeit, und oben trug er das Haar etwas länger in einem rabenschwarzen Irokesen. Wangen und Kinn waren von dichten, ebenfalls schwarzen Bartstoppeln bedeckt.
Man muss sich den Kerl ein bisschen wie Robert De Niro im Film Taxi Driver vorstellen. Er wirkte merkwürdig alterslos; zumindest in den Augen einer Siebzehnjährigen hätte er ebenso gut zwanzig wie dreißig sein können. Außerdem ging von dem Typen eine unruhig machende Ausstrahlung aus, etwas Animalisches.


Niemand spricht auch nur ein Wort, aller Augen sind auf ihn gerichtet. Er trägt eine schwarze Lederjacke mit nassem Pelzkragen, in der rechten Hand eine Aktentasche und in der linken einen Motorradhelm.

Ach, krächzt Neuberger, unser Lehrer, der als erster wieder die Fassung erlangt. Ich habe ganz vergessen anzukündigen, dass ihr einen neuen Mitschüler bekommt. Das hier ist Albert Koletzki. Der Neuberger steht vom Pult auf, an dem er in der Zeitung geblättert hat, und geht auf den Neuen zu. Hallo Albert, kommen Sie rein und setzten sich erst mal.

Alle glotzen noch immer den kleinen Schwarzen an als wäre er ein Wesen vom anderen Stern. Der setzt sich in Bewegung und geht von der Türe an der Tafel und an Neuberger vorbei zur Fensterreihe. Und auf einmal ist ein Tuscheln und Wispern zu hören, denn jetzt sehen es alle: Albert hinkt kräftig beim Gehen. Sein rechter Fuß ist irgendwie anders, größer als der linke. Oh Mann, ja, der Typ hat einen Klumpfuß!

Doch der Koletzki kümmert sich gar nicht um die Gaffer und Tuschler, humpelt schnurstracks auf die zweite Bank zu, wo noch ein Platz frei ist neben der M., ausgerechnet der Platz, den ich zu Anfang des Schuljahres aufgegeben hatte, weil ich damals lieber neben der P. sitzen wollte. In den Augen der M. sehe ich blanken Horror lodern. Albert ist für sie gewiss die allerletze Wahl als Banknachbar.

Neben mir starrt die P. den Kerl noch immer mit glasigem Blick an und murmelt: Scheiße, es trifft doch immer die Falschen! Und ich weiß nicht, was sie damit meint. Den Albert mit seinem Klumpfuß, oder die M. wegen des neuen Banknachbarn.

Sonntag, 20. August 2006

Schach im Wandel der Zeit (2)

Den Grund für die Macht der Damenfigur im Schachspiel habe ich ja früher schon einmal erwähnt. Die gewichtige Rolle der zwei Damen auf den Feldern hatte aber scheinbar keinen Einfluss auf den Sozialstatus der ersten Spielerinnen am Rande des Brettes.

Bei den ersten offiziellen Schachturnieren für Frauen bestand der erste Preis in einer Nähmaschine.

Donnerstag, 17. August 2006

Teen-Ages (2)

Ist es die sagenumwobene Bergwelt oder die dünne Gebirgsluft, die die Gefühle in Wallungen bringt und die [...] Menschen plötzlich aus ihrem Leben ausbrechen lassen? [*] Frau Amadea spielt mit beim Film und mir fällt sofort der Urlaub ein, der sich sommernachtstraumartig fast meiner ganzen Familie bemächtigt hat vor vielen Jahren in den Schulferien nach der Entjungferung der P.

Die M. und ich waren natürlich extrem angefressen gewesen, dass uns ausgerechnet die P. die Butter vom Brot genommen hatte und uns beischlafend zuvor gekommen war. Es galt als ausgemacht zwischen der M. und mir, dass wir in den jeweiligen Ferienorten unsere Unschuld zu verlieren hatten. Alles andere wäre eine Schmach ohnegleichen.


Aber wie das eben so ist im Urlaub: Die dünne Gebirgsluft bringt eine auf ganz andere Gedanken, vor allem wenn der soziale Druck fehlt, den die Freundinnen zu Hause tagtäglich aufbauen. Wir verbrachten zwei Wochen in einer Pension am Ossiacher See --das war der pure Luxus für uns, damals--, und ich weiß nicht, ob es der shakespearsche Puck oder ein österreichischer Berggeist war, der den Sommernachtstraum für uns arrangierte.

Die große Schwester hatte sich kurzfristig ausgeklinkt, also teilten mein kleiner Bruder und ich uns ein Dreibettzimmer im ersten Stock über einer Garagenzeile am Nordhang des Sees. Beide Wochen haben sich in meiner Erinnerung auf die Nächte reduziert, so als ob eine vierzehntägige Sonnenfinsternis die Tage ausgelöscht hätte. In meinem Rückblick war es immer dunkel, die Zikaden sangen und es war angenehm warm.

Unsere Eltern hatten sich mit einem kinderlosen Pärchen aus Berlin angefreundet, was wir sehr bedauerten, nicht wegen Berlin, sondern weil auf den ständigen gemeinsamen Ausflügen keine altersgemäße Unterhaltung für uns Kinder parat war. Aber die Tage waren wie gesagt unbedeutend.
Abends saßen die Eltern mit ihren Freunden beim Wein zusammen und kümmerten sich überhaupt nicht mehr um Tochter und Sohn. Es war ihnen egal, ob wir ins Bett gingen oder uns bis nach Mitternacht herumtrieben. Warum das so war, sollte ich später herausfinden. Jedenfalls waren wir die losen Zügel nicht gewohnt und kosteten die Gelegenheiten aus bis zur Neige.

Mein Bruder und ich hatten uns mit zwei ortsansäßigen Kindern aus der Nachbarschaft angefreundet, mit denen wir in den Nächten durch die Lande zogen. Es gab viel zu entdecken für uns vier.

Am deutlichsten in Erinnerung ist mir bis heute der Abend, an dem ich mit Aaron, diesem Nachbarsjungen, zu zweit alleine zwischen den Wirtschaftsgebäuden unserer Pension und seiner Eltern Hof umherstrichen auf der Suche nach einer einsamen Ecke, was wir uns gegenseitig natürlich nie eingestanden hätten. Nicht dass wir in unserem zarten Alter vorgehabt hätten, Intimes zu veranstalten. Den Entjungferungsplan hatte ich längst zu den Akten gelegt und im Geiste zurück nach Deutschland geschickt. Trotzdem erhoffte ich jeden Abend, an dem wir meinen Bruder und die Schwester Aarons loswerden konnten, dass der Junge irgendeine Kühnheit wagen würde. Zum Beispiel einen Kuss. Wenigstens auf die Wange, wenn es zu mehr nicht reichte. Er aber wartete wahrscheinlich auf meine Initiative, und so schlichen wir sehnsüchtig durch die Nächte und umtanzten uns gegenseitig wie zwei magnetische Nordpole.

An diesem Abend also, an dem es knisterte wie noch nie zwischen Aaron und mir, liefen wir auf unserer Wanderung beinahe in zwei Menschen hinein, die sich hinter dem Schuppen der Pension einen wilden Ringkampf zu liefern schienen. Nur der Halbmond lieferte ein wenig Beleuchtung für die Szene, die Aaron und ich mit klopfenden Herzen beobachteten. Eine Frau saß auf dem Holzstapel, den Rücken an die Schuppenwand gelehnt, ihre Beine gespreizt gegen zwei Baumstümpfe gestemmt. Das Kleid war ihr bis zu den Hüften nach oben gerutscht und ein vor ihr stehender Mann drückte sich zwischen die Schenkel der Frau. Die beiden knutschten, stöhnten und schmatzten aneinander herum, dass ich zunächst dachte, der Mann tue der Frau Gewalt an. Aber als ich Aaron ansah, sagte der auf einmal: I hob denkt, dass dein Vota der and're wär?

Da sah auf einmal auch ich, was Aaron längst klar war: Die beiden Gestalten an der Schuppenwand waren meine Mutter und der Berliner!


Wenn ich auch fürchterlich erschrocken war über das, was ich in dieser Nacht gesehen hatte, wurde ich doch am nächsten Morgen beim Frühstück vollends verblüfft. Da saßen meine Eltern und die beiden Berliner beieinander, als sei alles in bester Ordnung. Alle vier taten so vertraut miteinander, dass ich Aaron im Nachhinein Recht geben musste: Ich hatte auch gedacht, mein Vater sei der andere!
Die Berlinerin aber klaubte meinem Papa einen Brötchenkrümel aus dem Schnauzer, meine Mutter legte dem anderen Mann Rührei nach und alle verstanden sich prächtig.

Ich hab sie dann ein paar Tage später angesprochen, zumindest meine Mutter, weil man fragt in solchen Angelegenheiten immer lieber die Mutter als den Vater. Ein wenig rumdrucksen musste ich schon, als ich ihr gestehen wollte, was ich da in der Nacht gesehen hatte. Da wurde sie auf einmal ganz ernst, die Mutter, und strich mir mit der Hand übers Haar. Ich sei vielleicht noch ein wenig jung dafür, sagte sie. Aber ich solle schon wissen, dass Papa und Mama sich immer noch sehr lieb hätten. Dass das aber nicht bedeuten müsse, dass man nicht auch Spaß mit anderen Menschen haben könne. Und dass es bestimmte Arten von Spaß gebe, bei denen man am liebsten zu zweit alleine sein wolle. Genau diese Art von Spaß habe sie mit dem Klaus gehabt, und der Papa ganz sicher auch mit der Steffi.

Mir ist an diesem Tag klar geworden, dass ich noch zu jung für diese Art von Spaß war. Und mit dem Aaron ist das dann auch nichts mehr geworden. Wir haben es zwar versucht, ein paar Abende vor dem Ferienende. In Panik vereint, nicht alles probiert zu haben, die brennende Neugier aufs Erwachsensein zu stillen, küssten wir uns hinter dem symbolträchtigen Schuppen. Jahre später, als ich den Rainman Dustin Hoffman im Kino sah, musste ich an diesen Moment mit Aaron denken: Das Küssen war sehr nass.
Alles was nach dem nassen Küssen noch kommen sollte, ging leider einfach nicht. Ungelenke Ansätze zu hemmungsloser Knutscherei endeten im Debakel, weil mir das Bild meiner Mutter mit diesem Klaus nicht aus dem Kopf wollte.


Nach der Heimkehr in den Kreis der Freundinnen hatte ich aber zumindest einen schön dicken, gelb-grünen Knutschfleck vorzuweisen; und zwar unter dem linken Schlüsselbein, nicht am Hals. Das brachte mir für kurze Zeit einen gewaltigen Aufmerksamkeitsbonus und den Nimbus des männermordenden Vamp ein. Gestanden habe ich nicht einmal der M. und der P., was ich mit Aaron alles erlebt, beziehungsweise eben nicht erlebt hatte. Herausgeredet habe ich mich; weder ja, noch nein hab ich gesagt. Aber auf dem Weg der stillen Post des Schulhoftratschens erreichten meine Affaire und ich bald den Status einer Mata Hari.

Außerdem heiße ich seit diesem Sommer bei allen Altersgenossen meines Umfeldes nur noch die Schickse. Geprägt hat diesen Kampfnamen der stille Paul. Als er erfuhr, ich hätte zwei Wochen lang Tag und Nacht nichts anderes gemacht, als mit einem gewissen Aaron zu vögeln, platzte es aus Paul heraus: Mit einem Aaron? Einem Juden? Die ist vielleicht eine Schickse!


Ach ja: Die M. hatte ihre Unschuld auch nicht verloren während der Ferien. Selbst wenn sie einen lahmen Versuch machte, uns irgendso eine Bumsgeschichte aufzutischen, weder die P. noch ich glaubten ihr auch nur ein Wort.

Der Paul hat übrigens wirklich Schickse gemeint und nicht etwa Schlampe, wie es damals von vielen anderen verstanden worden war. Denn Paul war selbst Jude, wie ich später erfahren habe. Und er wusste, was eine Schickse ist.

Freitag, 4. August 2006

Die P.

Wir waren ein inhomogenes Freundinnentrio, die M., die P. und ich. M's Vater war ein Karrieremensch, Anwalt mit internationaler Klientel, und verdiente einen Haufen Geld, das der Rest der Familie, also auch die M., großzügig ausgeben konnte. Man muss es der M. nachträglich hoch anrechnen, dass sie nie groß Aufhebens gemacht hat um ihre Kaufkraft, sondern immer mal ne Runde Eis stillschweigend bezahlte und gut war es. Ich hab mir auch nie was dabei gedacht, wenn die M. bezahlt hat. Hab es gerne mitgenommen, weil es bestimmt niemandem weh tat und weil die M. nie den Fehler gemacht hat, irgendwelche Gegenleistungen auch nur anzudeuten. Die P. aber hat die Großzügigkeit der Freundin nicht gerne akzeptiert. Meist brachte sie am nächsten Tag das ausgelegte Eisgeld mit und stritt so lange mit der M., bis diese die Münzen einsteckte, nur um dem aus ihrer Sicht unverständlichen Aufstand ein Ende zu bereiten.

Die P. wusste, was sie wollte. Schon als Mädchen. Dabei war sie diejenige von uns, die finanzielle Unterstützung manchmal ganz gut gebrauchen hätte können. Ihr Vater arbeitete als Briefträger in Schicksenhausen, und auch wenn man damals noch Beamter war als Postverteiler, fiel der Sold wohl nicht so üppig aus. Die P. bekam keinen Pfennig Taschengeld während der Schulzeit und beglich ihren Anteil an unseren Ausgaben immer am nächsten Tag. Zwischen der M. und der P. stand ich. Das darf man weniger als finanzielle Positionierung verstehen, auch wenn meine Eltern tatsächlich mehr Geld als die Familie der P. nach Hause brachten. Zwischen der M. und der P. soll viel eher heißen, dass unser Dreiergespann nur dann funktionierte, wenn ich dabei war. Sowohl die P., als auch die M. zogen schon mal mir mir allein zu zweit los. Aber die beiden anderen traten ohne mich nie gemeinsam auf.

M. und P. waren rein vom Äußeren her absolute Gegensätze. Während die M. groß, schlank und schön war und schon sehr früh das Auftreten einer selbstbewussten jungen Frau hatte, wirkte die P. immer hausbacken oder zumindest sehr unauffällig. Sie war pummelig, hatte ein reizloses Allerweltsgesicht und litt am meisten unter ihren Schnittlauchlocken, deren Farbe einfach nicht zu definieren war und irgendeinen Ton zwischen dunkelblond, hellbraun und grau hatte. Die P. machte selten Aufhebens um etwas. Sie war immer dabei als Nummer drei, machte alles mit, aber verlor kaum ein Wort darüber. Wo die M. und auch ich schon mal großes Trara veranstalteten mit Ankündigungen, die hinterher doch nicht eingehalten wurden, handelte die P. einfach. Ohne Aufhebens, pragmatisch. Ein gutes Beispiel dafür ist die Geschichte um unsere geplante Entjungferung. Die M. und ich zickten ja damals solange herum, bis P. mit den Achseln zuckend aufstand und einfach durchzog, was wir uns vorgenommen hatten. Dachten wir damals jedenfalls.


Ein oder zwei Jahre später habe ich die P. gefragt, was damals eigentlich abgelaufen sei. Ich sehe diese Gesprächsszene vor mir, als sei das gestern gewesen. Wir sitzen auf der Lehne einer Parkbank, ich mit rot gefärbten Haaren, die P. mit grünen, beide in zerschlissenen Jeans und Springerstiefeln und natürlich mit den unvermeidlichen Zigaretten in den Händen. Die M. hat diese Phase nicht mitgemacht, und ich bin zu der Zeit oft mit der P. zu zweit unterwegs.

Sie zieht an der Kippe und tritt den Stummel mit der Stiefelferse auf der Bank aus. Du und die M. habt einen Riesenaufstand gemacht wegen der Popperei damals, sagt die P., und der Rauch quillt ihr beim Reden in kleinen Wolken aus dem Mund. Klar wolltet ihr beide den Josef, habt aber auch beide nicht den Mumm gehabt. Oder, was ich ja glaube, ihr hattet keinen Mumm, die Nummer überhaupt zu bringen. Geredet habt ihr darüber wie die Großen, aber es auch machen? Nee…

Natürlich hat die P. Recht. Die M. und ich hatten große Töne gespuckt wie so oft und sie, die P. hat es schließlich ganz unspektakulär durchgezogen. Warum sie aber ausgerechnet den Paul ausgesucht habe, will ich von ihr wissen. Der habe doch die Anziehungskraft eines Mülleimers gehabt.

Die P. steckt sich die nächste Kippe zwischen die Lippen und sieht mir beim Anzünden tief in die Augen. Scheinbar findet sie dort den Ausdruck der gesuchten Vertrauenswürdigkeit, denn schließlich sagt sie: Hab ich doch gar nicht.

Wie? Was? Habe sie gar nicht? Ich sprudle los wie eine Flasche warmes Mineralwasser beim Aufdrehen des Verschlusses. Wir seien doch damals alle drei auf dem Schulhof beisammen gestanden, am letzten Schultag. Es gebe doch mindestens fünfzig Zeugen dafür, dass der Paul auf sie zugegangen sei, sie auf die Wange geküsst und um ein Andenken für die Ferien gebeten habe. Und sie habe dem Paul in die Augen gesehen, dabei ihr Halstuch aufgebunden und es ihm in die Hand gedrückt. Und ohne Ausnahme alle hätten den gigantischen Knutschfleck an ihrem Hals gesehen, als das Tuch runter war!

Die P. lacht glucksend neben mir auf der Bank. Was sollte ich denn machen? Ihr beide, M. und du habt euch doch schon schwer in den Haaren gehabt wegen dem Josef. Glaubst du im Ernst, ich wollte den nicht auch? Aber es wäre dann bestimmt aus und vorbei gewesen zwischen uns dreien. Ich glaube, inzwischen kannst du die Wahrheit vertragen. Mit dem Paul hab ich einen Deal gemacht. Ich hab ihm klipp und klar gesagt, dass ich mit ihm niemals schlafen würde, dass ihn keine von uns dreien je an sich heranlassen würde. Aber ich würde was für sein Image tun, wenn er mitspielen wollte. Also haben wir die kleine Andenkennummer auf dem Pausenhof gespielt. Sie raucht und sieht aus dem Augenwinkel zu mir herüber, und auf einmal geht mir ein Licht auf, und ganz langsam reihe ich meine Erleuchtung in Worte aneinander: Und in Wirklichkeit hast du mit dem Josef gepennt. Hast ihm wahrscheinlich erzählt, dass die M. und ich wohl niemals klar kommen würden, und wenn er ficken wollte, dann wärst immerhin du da für ihn. Und es würde auch keiner erfahren, weil du ja so schlau warst, die Show mit Paul einzufädeln.

Im ersten Augenblick der Erkenntnis bin ich entsetzt über die Durchtriebenheit der P. Aber noch während ich ausspreche, was sie da getan hat, sehe ich auf einmal die nackten Tatsachen hinter der Show. P. hat alles bekommen, was sie erreichen wollte: Josef für das erste Mal, trotzdem ihre beiden Freundinnen behalten und uns nicht mit dem ganzen Kram aufgewiegelt. Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.
Ich schaue vorsichig rüber zur P. dort auf der Bank, auch aus den Augenwinkeln, so wie sie vorher, und wir beide beginnen zu grinsen und uns mit den Ellenbogen in die Rippen zu stoßen. Und schließlich kriegen wir uns gar nicht mehr ein, lachen bis uns die Tränen aus den Augen strömen und das teure Mascara verschmiert, aber wir können einfach nicht aufhören. Jedes Mal, wenn ich wieder an die M. denke, beginnt mich eine neue Lachsalve durchzuschütteln.

Was waren wir beide gegen die unscheinbare P. doch für Landeier!

Dienstag, 1. August 2006

Teen-Ages (1)

Du traust dich doch eh nicht!, trompetet die M. in ihrer hysterischen Anklagestimme gegen mich los. Ich bin sauer auf meine Freundin, weil ich natürlich den miesen Trick durchschaue. Was sie selbst nicht wagt, wirft sie mir vor, um von der eigenen Schwäche abzulenken. Aber ich sage nichts und brüte nur dumpf vor mich hin, weil die M. leider trotz allem Recht hat. Ich traue mich doch eh nicht.

Wir sind alle drei sechzehn, die M. und ich und die P. Kurz gesagt geht es uns darum, endlich unsere Unschuld zu verlieren. Dem Gespräch voraus gegangen waren langwierige und kryptische Unterhandlungen mit drei Jungs, Franz, Josef und dem stillen Paul. Wir waren ein unzertrennliches Mädchengespann, und sie waren die drei besten Kumpels aus der gleichen Schulklasse. Alle sechs hatten wir nur ein Ziel, nämlich endlich mal zu vögeln.

Was so einfach klingt, war damals leider hoch kompliziert. Denn keine von uns drei Mädels hatte sich auf einen der Jungs festlegen lassen. Und die drei Jungmänner hielten sich genau so zurück. Zuletzt hatten die Gentlemen ganz cool angeboten, --ladies first-- wir drei Mädchen sollte Briefchen in die Schultasche des jeweils Auserwählten stecken und der musste erraten, wer oder welche von uns ihn sich ausgesucht hatte. Kinderkram, und der Rest des Planes lag auch noch völlig im Dunklen.

Wir trauen uns auf jeden Fall nicht.

Die Operation war im Hintergrund selbstverständlich extrem kompliziert. Denn eigentlich wollten wir alle drei den gut aussehenden, längst männlich entwickelten Josef. Aber wir gaben alle vor, lieber den Franz nehmen zu wollen, weil der zwar ein bisschen mickriger, aber der Wortführer und am coolsten war. Mit dem verschlossenen Paul wollte keine von uns.
Umgekehrt war es genauso. Die Jungs fuhren offiziell alle auf die M. ab. Aber ich machte mir Hoffnungen, dass sie mich auch gern nehmen würden. Second best, denn mit der P., das war schon mal so gut wie sicher, wollte bestimmt keiner von denen ins Bett. Die war zu dick und zumindest vor den Kerlen immer schweigsam wie ein Sack Stroh.

Da sitzen wir drei Mädels also mit unseren vorbereiteten Umschlägen in den Händen, die wir natürlich mit unseren besten Parfums eingestäubt haben. Es riecht wie im Puff dort auf der Schultoilette. Die M. funkelt mich an, ich funkle zurück. Es gilt als ausgemacht, dass eine von uns beiden den Franz, oder mit etwas mehr Mumm den Josef abkriegt. Keine gönnt es der anderen, aber keine wagt auch den notwendigen Schritt.

Auf einmal steht die P. auf. Ich geh dann mal und mach das. Die M. und ich starren ihr sprachlos nach, als sie die Mädchentoilette verlässt und uns beide alleine zurück lässt. Den Rest des Tages beißen wir uns beide verbittert auf die Zungen. Jetzt würde der Josef die blöde P. bumsen, und wir beide würden leer ausgehen. So eine bescheuerte Scheiße!


Komisch ist, dass zunächst gar nichts zu passieren scheint. Die P. sagt nichts, die M. und ich hätten lieber unsere Zungen verschluckt als nachzufragen. Und der Franz und der Josef sehen uns stirnrunzelnd an, wann immer wir hoheitsvoll an ihnen vorüberschlendern. Nur Paul bleibt sphinxhaft wie immer. Verdammt, was war bloß los? Hatte die P. doch gekniffen?

Freitag, 28. Juli 2006

Schach im Wandel der Zeit (1)

Im Schachspiel steht die Figur der Dame für die Macht, die Isabella die Katholische innehatte. (Ihr verdankt die Menschheit die Rückeroberung der iberischen Halbinsel aus der Hand der Mauren, die Entdeckungsreisen des Christoph Columbus, die Heilige Inquisition und die Erfindung der Bundespolizei.)

Bis zum Jahr 1474 durfte die Königin auf dem Schachbrett nur bis zu drei Felder gerückt werden. Drei Aristokraten aus Valencia sollen in diesem Jahr so beeindruckt von der politischen Kraft der Monarchin gewesen sein, dass sie das Brettspiel reformierten und die weibliche Figur zur mächtigsten auf dem Spielbrett machten.

Das ist doch mal was. Ein paar hundert Jahre später hätten die Herren wohl eher das Brett auf elf mal elf Felder erweitert und die Damen auf K1 und K11 zur Bewegungslosigkeit vergattert. K wie Küche, meine ich.

Sonntag, 23. Juli 2006

Airport Quickie

Flughafentoiletten erinnerten sie immer an Krankenhäuser, sagte die M. Die gleiche, vorgeblich sterile Sauberkeit, die dem Besucher Sicherheit suggerieren solle, eine trügerische Sicherheit, die auch die Täfelchen mit gegengezeichneten Reinigungszeiten nicht wirklicher werden lassen. Flughafentoiletten machten sie depressiv, sagte die M. Sie sei überzeugt davon, dass es in den Labyrinthen der Großflughäfen rund um die Welt vergessene Toiletten gäbe, in denen womöglich Skelette verunglückter Reisender herumlägen. Manchmal, wenn sie mutterseelenalleine auf einem neonbeleuchteten Gang in den Katakomben eines Großflughafens das Symbol für Damentoilette entdecke, habe sie Angst, zufällig an eine dieser vergessenen Toiletten zu geraten und die mumifizierten Reste einer unglückseligen Reisenden auf dem Abort zu entdecken.

Psycho!, denke ich. Die M. hatte schon als Kind diese mäandernden Fantasien, die immer irgendwo im Chaos endeten. Damals hatte ich Angst vor ihren orakelhaften Visionen über Unwahrscheinlichkeiten und Monstrositäten. Heute aber bin ich ungeduldig. Schließlich hat die M. begonnen, von diesem Fluhafenfick zu erzählen, aber jetzt verliert sie sich in traumatischen Erinnerungen an Toiletten im Allgemeinen.


Der Stricher, der zuerst sie selbst angemacht habe, fährt die Freundin nach einer Pause fort, in der sie offenbar die Leichenreste aus ihren Gedanken fegt, sei ihr erneut begegnet, als sie eben diese Damentoilette verließ, in der sie sich nach dem Flug frisch gemacht habe. Ein bisschen kleiner als ich war der. So ein dunkelhaariger, mediterraner Typ mit Kuranyi-Bärtchen. Sah weder besonders gut noch schlecht aus, aber dieser unstete, flackernde Blick und an den Unteramen sah man Tätowierungen unter den umgeschlagenen Manschetten herauskriechen. Außerdem hatte er ungepflegte Hände. Klarer Fall: Das waren KO-Kriterien, Tätowierung und schmutzige Hände. So ein Kerl hätte bei der M. niemals landen können.

Ich ignoriere ihn, als wir aneinander vorbei gehen und er schnurstracks in der Toilette verschwindet, die ich gerade verlassen habe. Widerlich, denke ich, gestorben vor Angst wäre ich, hätte ich den noch da drin getroffen. Die Türe sei noch keine Minute hinter dem Stricher zugefallen, fährt die M. fort, als diese Frau an ihr vorüber gegangen sei, ohne sie eines Blickes zu würdigen. Die ist mir schon im Flieger von Osaka nach Frankfurt aufgefallen. Weißblonder Kurzhaarschnitt, schwarzer Nadelstreifenanzug, gepflegte Erscheinung. Ihr Hintern ein wenig zu dick für meinen Geschmack. Aber ich bin ja kein Mann, dem sie gefallen müsste. Vielleicht sollte ich sie warnen vor dem Kerl auf der Toilette? Aber gerade als ich ihr nachgehen will, wird mir schlagartig alles klar. Die Blonde hat den Stricher gebucht!

Die ganze Szene sei ihr auf einmal vollkommen absurd erschienen, meint die M. Trotz ihrer Schlussfolgerung habe sie nicht daran glauben wollen, dass diese Frau sich auf einen bezahlten Quickie mit so einem schmierigen Typen einlassen sollte. Ohne nachzudenken sei sie den beiden in die Toilette nachgegangen. Ganz vorsichtig habe sie die Türen geöffnet und hinter sich geschlossen, um ihre Anwesenheit nicht zu verraten.

Stell dir vor, ich komm da rein und die letzte der drei Kabinen ist geschlossen. Von drinnen Gürtelgeklimpere, ein Reißverschluss und nervöses Kichern einer Frauenstimme. Sie sagt etwas, mit rauer, belegter Stimme, aber ich verstehe kein Wort. Dänisch, oder schwedisch vielleicht. Und dann wird es auf einmal ruhig hinter der Trennwand, so ruhig, dass ich denke: gleich verrät mich mein Atmen, oder das Klopfen meines Herzens und der Kerl kommt heraus. Vor Schreck halte ich die Luft an. Aber die beiden sind viel zu beschäftigt mit sich und kümmern sich einen Scheiß um die Welt auf der anderen Seite der Toilettentür. Ich höre leise, schmatzende Geräusche und nach einer Weile den Atem der Frau. Als sei sie beim Dauerlauf, entspanntes Ein- und Ausatmen.

Sie sei ein paar Meter vor der Kabine gestanden, habe die Bewegungen der Schatten verfolgt, die von der Frau und dem Stricher auf die weißen Fliesen unterhalb der Trennwand geworfen worden seien. Dabei habe sie versucht, sich vorzustellen, was hinter der Pressspantüre passiere. Einen Moment lang sei sie versucht gewesen, auf den Klositz der Nachbarkabine zu steigen, um nachzusehen. Aber natürlich habe sie dem Impuls nicht nachgegeben. Der Atem der Frau sei immer rascher, letzlich stoßweise gegangen, begleitet sporadisch vom Knarzen und Klappern des Klodeckels gegen den Spülkasten.
Was wohl geschehen würde, wenn in diesem Moment jemand hereinkäme, habe sie gedacht. Reinigungspersonal? Oder eine Mutter mit Kind womöglich?

Auf einmal hört sie auf zu atmen. In dem Moment denke ich, er hat sie umgebracht, der Kerl. Sie atmet nicht mehr! Was natürlich völliger Quatsch ist, und auf einmal ist auch wieder das Schmatzen zu hören und zuerst ganz leise kommt ein hoher Ton dazu, weißt du, ein bisschen so wie der Motor von deinem Kühlschrank. Ich denke an meinen Kühlschrank und versuche eine Verbindung zum Fick auf dem Klo herzustellen. Aber die M. reißt mich gleich wieder aus der Gedankenschleife: Das ist sie, die Frau, die sich ihren Höhepunkt aus der Brust quetscht, zuerst leise, dann immer lauter, ohne Luft zu holen, bis es ein Schrei ist, der aus ihrer Kehle kommt und dann auf einmal abreißt, und die Frau nach Luft schnappt wie eine Perlentaucherin, die es kurz vor dem Ertrinken zurück an die Wasseroberfläche geschafft hat.

Dieses Luftschnappen, das unkontrollierbare Grunzen nach dem atemlosen Höhepunkt habe ihr auf einmal das Abartige ihrer Situation klar gemacht. Zu tiefst erschrocken sei sie und habe die Damentoilette in panischer Flucht verlassen, ohne Geräusche zuschlagender Türen oder durch Schritte zu vermeiden, nur hinaus, hinaus aus der Zelle, weg von der Blonden und dem Stricher. Meine Güte, wenn die beiden sie jetzt noch erwischten!
Doch nicht einmal ihre Kopflosigkeit habe die Neugier zügeln können, gesteht die M. Draußen habe sie sich hinter eine Säule gestellt und gewartet, bis zunächst der Stricher vor die Türe trat. Der habe kurz nach rechts und links gesehen und sei dann in Richtung Ankunftshalle davon geschlendert. Ein fieser Kerl, habe sie gedacht, als sie ihm bis zur nächsten Ecke nachgesehen habe.

Ich bin dann immer noch stehen geblieben. Fast eine halbe Stunde hat es gedauert, bis die Blonde auch aus dem Klo kam. Da war ich schon auf halbem Weg zur Tür, um nachzusehen, ob sie vielleicht doch…
Aber dann kommt sie heraus, und sieht kein bisschen anders aus als vorher, nicht zufriedener, nicht glücklicher, nicht entspannt, nicht aufgelöst. Nichts, kein Unterschied!


Die M. nestelt ein wenig nervös mit den Fingerspitzen. Ich frage mich, ob es ihr gefallen haben mochte, beinahe hautnah dabei gewesen zu sein. Ob sie diese Reduzierung auf geahnte Bewegungen und die akustische Begleitung in Aufruhr versetzt hat?
Sie sieht mich nicht an, das ist ungewöhnlich. Sonst sucht die M. immer Blickkontakt, wenn sie ans Ende einer ihrer Geschichten kommt. Ist ihr die eigene Rolle im Geschehene peinlicher, als ich es angenommen hätte? Oder hat sie Angst vor den eigenen Gefühlen?

Eigentlich, sinniert die M. schließlich, hätte ich dem Kerl den Fünfziger geben müssen, als er zum Schluss aus der Damentoilette kam. Denn Wort gehalten hat er. Diesen Quickie werde ich tatsächlich nie vergessen.

Mittwoch, 19. Juli 2006

Die M.

Die M. kenne ich schon seit einer kurzen Ewigkeit. Im Sandkasten haben wir uns schon mal mit Förmchen beworfen und später dann mit gegenseitigen Vorwürfen, uns jeweils die Freunde ausgespannt zu haben. Seither sind ein paar Jahre vergangen und unsere Beziehung hat sich entspannt.

Viel unterwegs ist die M., sie kommt herum auf der Welt. Wenn sie anruft und sagt, sie sei wieder in der Stadt, dann treffen wir uns fast immer im Café am Marktplatz. Heute hat sie sich wieder gemeldet, die M. Ich sitze schon an einem der Tischchen auf dem Katzenkopfpflaster vor dem Café, als sie aus einem Taxi steigt.

Dunkelblaues Kostüm, weiße Bluse, dunkle Pumps und trotz der Hitze Seidenstrümpfe. Die langen Haare zu einem Knoten am Hinterkopf gesteckt, eine schmale Brille mit schwarzem Gestell auf der Nase. Die M. sieht immer aus wie das Fleisch gewordene Abziehbild einer Chefsekretärin, sagte Herr B. einmal. -- Oder eben wie eine erfolgreiche Geschäftsfrau, dachte ich. Aber Männer denken in dieser Hinsicht eher eingleisig. Auf Gedankenschienen.

Ein wenig unsicher stöckelt die M. über das unebene Altstadtpflaster auf mich zu, ihr schwarzes Rollköfferchen wie ein müder Dobermann hinter ihr. Aber müde ist eher die M., die einen Kurztrip nach Tokio hinter sich und in den Knochen stecken hat. Sie setzt sich, hängt ihre Kostümjacke ordentlich über den Dobermann und pustet sich mit vorgeschobener Unterlippe eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Das hat sie schon immer gemacht, schon im Sandkasten, dieses Pusten. Nie mit den schmutzigen Händen ins Gesicht, das gibt sonst Pickel.

Einen doppelten Espresso und ein halbes Glas Weißwein später ist die M. wieder hergestellt. Als ich ihr das mit dem Abziehbild einer Chefsekretärin erzähle, lacht sie. So sind die Männer, sagt sie und erzählt mir davon, wie einer der männlichen Kollegen sie nach ihrer Beförderung zu openBC eingeladen hatte. Da muss man dabei sein, habe er geschwärmt. Natürlich dauere es ein bisschen, bis man dort seine Wurzeln finde zwischen zigtausenden von Unbekannten. Er habe immerhin nach drei Jahren eintausendfünfhundert Seitenabrufe gehabt.
M.s Augen blitzen kampflustig, als sie ihr Glas abstellt: Als ich mich bei openBC angemeldet habe, hatte ich nach einer halben Stunde über dreihundert Seitenabrufe, fünfzig Kontaktangebote und neun persönliche Nachrichten mit Einladungen zum Ausgehen. Was glaubst du, warum die alle bei mir angekopft haben? Etwa wegen meiner beruflichen Bedeutung?

Die wollten sie doch nicht etwa alle angraben, werfe ich ungläubig ein. Aber die M. winkt ab. Das Thema interessiert sie eigentlich nicht mehr. Lange Zeit über hatte sie die Rolle des Beutetieres bei der englischen Fuchsjagd gespielt. Zuerst waren die Kollegen wie die Hundemeute auf Treibjagd hinter ihr her gewesen, dann hatten sich ihre Chefs vornehm in roten Reiterfräcken und unter dem Deckmantel vorgeblichen väterlichen Schutzes an Sie heran gemacht. Das was von ihr danach noch übrig gewesen war, hatten Bellboys in Hotels und Taxifahrer anzumachen versucht, die zu viele Groschenromane über weibliche Bosse gelesen hatten.

Heute am Flughafen, beginnt die M. mit versonnener Stimme zu erzählen und dreht dabei das Weinglas in der Hand, so dass die sich brechenden Sonnenstrahlen bewegte Muster auf das Tischtuch und ihren blauen Kostümrock zeichnen, du wirst es nicht glauben, aber heute am Flughafen hat mir so ein Kerl an den Hintern gegriffen und mir ins Ohr geraunt, er würde mir für nen Fuffi einen Quickie auf der Damentoilette verpassen, den ich so schnell nicht vergessen würde.
Sie blickt mir in die Augen und sieht dort wohl die unausgesprochene Frage, ob sie es denn gemacht hätte. Denn plötzlich schmunzelt sie: Nein, noch bevor ich zu dem Schluss gekommen bin, dass die angemessenste Reaktion darin bestünde, dem dreisten Stricher eine zu kleben, hat er wohl in meinem Gesicht gesehen, dass er sich besser aus dem Staub machen sollte.

Die M. leert ihr Glas mit einem tiefen Schluck: Stell dir einmal meine Überraschung vor, als ich eine Viertelstunde später nach dem Näschenpudern aus der Toilette kam und dem gleichen Kerl begegnete, wie er einer Frau in meinem Alter aufs Klo folgte.
-- Du meinst, die haben dort drin gefickt?
Natürlich. Ich bin ihnen hinterher gegangen und hab mir das eine Weile durch die Stellwand getrennt aus nächster Nähe angehört.

Warum machst du das?, frage ich die M. nach einer Pause, die sich über gefühlte zehn Minuten gezogen hatte.
-- Du meinst, denen beim Ficken zuhören?
Nein, ich meine diesen Job, erkläre ich. Wieso tust du dir das alles an? Es kann doch nicht nur am Geld liegen? Um nichts in der Welt würde ich das Leben führen wollen, das du führst.

Lange sieht mich die M. nachdenklich an. Als sie antwortet, fallen die Worte langsam und vereinzelt aus ihrem Mund, als ob sie ein jedes für sich abgewägt hätte: Ich weiß es nicht mehr. Merkwürdig, nicht wahr? Anfangs war es reiner Stolz. Ich hatte es geschafft, mich gegen männliche Konkurrenten durchgesetzt. Später wollte ich denen mein Durchhaltevermögen beweisen. Mich würden sie nicht unterkriegen. Und inzwischen bin ich etabliert, wenigstens zum Teil anerkannt. Die, die mich nicht anerkennen, interessieren mich nicht und haben nicht die Macht, gegen mich zu intrigieren.

Erstaunlich aber ist, dass es mich jetzt nicht mehr interessiert. Meine Karriere interessiert mich nicht, das Nomadenleben, das ich führe, interessiert mich nicht und das Geld, das ich dafür bekomme, interessiert mich ebenfalls nicht mehr.

Die M. nimmt einen Schluck aus ihrem zweiten Glas Wein. Natürlich fragst du dich zu Recht, warum ich dann mein Leben nicht ändere. Ich habe mich das auch gefragt und dabei feststellen müssen, dass ich keine Alternative sehe, die mich überhaupt reizt.

Warum?

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