Stoff in der Spalte

Nachdem die Kaltmamsell sich über die unerklärliche Verbreitung von Flip-Flops als sommerliche Fußbekleidung ausgelassen hat und Herr Martenstein in der Zeit über die Verteilung von Stringtangas auf Männlein und Weiblein philosophiert, kann ich nicht umhin, das Thema Sommerbekleidung ein weiteres Mal aufzugreifen.

Auf der Basis des Martenstein-Lemmas will ich mich auf die weiblichen Trägerinnen von Stringtagas einschießen, da ich in männlichen Stoffminimalisten nichts als Flüchtlinge aus dem Gruselkabinett sehe, denen ich lieber aus dem Weg gehe - physisch wie verbal.

Die stilsichere Krönung des Sommerauftritts junger Frauen in Schwimmbad und am Strand besteht ohne jede Frage in der Kombination von Flip-Flops, Stringtanga und Arschgeweih. Das ist sozusagen die Basis der Geschmacklosigkeit. Bei Bedarf kann das Outfit noch ergänzt werden durch ein Fußfesselkettchen und/oder ein Strasspiercing im Bauchnabel. Wichtig ist nur, dass oberhalb der Geweihlinie keine Accessoires hinzugefügt werden. Tops oder Bikinioberteile sind tabu. Haare auf dem Kopf gehen eben noch so durch, Stroh im Inneren ebenfalls. Einzig geduldete Ausnahme: das Nasenflügelpiercing passend zum Nabel.

Zu mitternächtlicher Stunde wurde unlängst im kleinen Kreis die Vermutung angestellt, die Stringtangas würden auch G-Strings genannt, weil sie beim Tragen den G-Punkt stimulierten. Mein hysterisches Gelächter sorgte dann für allerlei alternative, mehr oder weniger wirre Vermutungen zum Grund für das Tragen der Minimalbekleidung: Keine weißen Stellen nach dem Sonnenbad, keine Randlinien des Slips unter Rock oder Hose sichtbar, "Wir sind Britney!", die unterschwellige Sehnsucht nach der Pornodarstellerin in uns (ich wusste bisher nicht, dass Stringtangas im Englischen thongs heißen), Rückfall in die anale Entwicklungsphase, Sexualisierung der Gesellschaft, maximale Provokation der Elterngeneration unter Einfluss des Ödipus-Komplexes.

Ist natürlich alles Quatsch, wir hatten geringe Mengen Alkohol getrunken an diesem Abend. Aber ich weiß immer noch nicht, weshalb ich mir ein Stoffschnürchen zwischen die Arschbacken klemmen sollte. Was haben wir übersehen?
pathologe meinte dazu am 13. Juli kurz nach 7 Uhr

Pferdenärrinnen? Erfahren des selben Gefühls, das ihre Vierbeiner haben, wenn die Zügel angelegt werden.

Alternativ: Massen müssen frei schwingen können. (Wenn man sich mal so die durchschnittlichen Ritzenfegerträgerinnen anschaut. Und ja, man kann das auch durch dünne Sommerhosen erkennen.)

kid37 meinte dazu am 13. Juli kurz nach 20 Uhr

Oh, schamlose Selbstverlinkung. Gibt auch keine Erklärung, fügt aber eine weitere Sommermodenbeobachtung hinzu.

schickse meinte dazu am 14. Juli kurz nach 9 Uhr

Also nee, Herr Pathologe, das mit dem Pferdegefühl klingt mir zu sehr nach Pony-Express und masochistischer Sexualpraktik. Das ist mir zu schaurig, da glaub ich nicht dran. "Let'em swing" wäre noch die Alternative, obwohl es mich immer belustigt, derlei Massen in Wallung zu sehen.

Und Sie, Herr Kid, bleiben Sie ruhig schamlos. Wenigstens in Bezug auf Ihre Praxis der Linksetzung. Ich vertraue ganz darauf, dass das nicht nur inhaltlich passt, sondern auch immer Hochlichter wie jetzt den Lederstring bietet.

rationalstürmer meinte dazu am 14. Juli kurz nach 20 Uhr

Erst kürzlich habe ich einer mir sehr nahe stehenden Person von den Zehenringen berichtet, die eine mir nicht mehr nahe stehende Person sommers zu ihren Flipflops zu tragen pflegte. Dies nur ergänzend zu Ihrer hübschen Aufzählung, es macht die Gesamtansicht dieser Spezies nämlich (und nicht nur rückblickend) noch schlimmer.

Nun werden Sie mir vorwerfen, dass auch dies keinerlei zur Aufhellung des von Ihnen dargestellten Sachverhalts beiträgt. Aber ehrlich gesagt fehlt auch mir jegliches Verständnis dafür.

schickse antwortete darauf am 16. Juli kurz nach 14 Uhr

Zehenringe?

Einen geschlagenen Tag lang war ich wie vernagelt, Herr Rationalstürmer. Was waren nur Zehenringe? Ich stellte mir etwas Hässliches vor, so ungefähr wie Augenringe. Nur eben auf den Zehen. Oder vielleicht eine feine Umschreibung für Hühneraugen?

Heut Nacht ist der Groschen gefallen. Ich mag sie ja auch nicht, Ringe an den Zehen. Übrigens muss in diesem Zusammenhang dringend auch auf die Unsitte hingewiesen werden, breite Silberringe am Daumen zu tragen. Überhaupt sollten Ringe ausschließlich an den vier den Daumen gegenüber liegenden Fingern und selbst dort sparsam eingesetzt werden, genau wie Make-up im Gesicht.

Aber das ist wieder eine andere Geschichte.
rationalstürmer antwortete darauf am 17. Juli kurz nach 2 Uhr

Die Vernagelung will ich Ihnen gern glauben, ist doch der Zehenring unter allen optischen Sommerungemachen ein eher vernachlässigtes. An den Händen finde ich das Ringethema dennoch ein diskutierenswertes, zumindest, was die Daumen angeht. Was aber wiederum, ebenso wie Ihr (absolut unterstützenswertes) Postulat nach mehr Sparsamkeit beim Make-Up, Stoff für eine andere Geschichte ist bzw. nun doch zu weit wegführt von dem nämlichen in der Spalte.
schickse antwortete darauf am 17. Juli kurz nach 10 Uhr

Ist ja wie auf ner Grillparty - oder muss ich in der Post-Bush-Zeit BBQ schreiben? - hier in den Kommentaren: Man trinkt ein Schlückerl, schwätzt und kommt bald vom Hundertsten ins Tausendste. Und zum Schluss, wenn die Männer das Feuer ausgepinkelt fachmännisch gelöscht haben, weiß keiner mehr, dass die ganze Geschichte mit eine winzige Fitzelchen Stoff begonnen hatte.

Das ist aber auch gut so, weil wir sind ja nicht auf dem theologischen Proseminar, wo das vorgegebene Thema solange ausdikutiert wird, bis es nur mehr nach ausgelutschtem Kaugummi schmeckt, den jeder lieber dezent auf den Kellerrand kleben würde, sich das aber nicht traut, weil er Angst davor hat, nicht mehr ernst genommen zu werden.

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