Sommer auf Rügen (Epilog)

Sechs Tage nachdem Regina Zölis der Kommissarin Krüger alles erzählt hatte, was sie über Christoph Sander, Constantin Steiner, Carl Sturm und die Reinkarnation wusste, wurde Sturm in Warschau verhaftet. In den Monaten bis zum Prozessbeginn wurde die Buddha-Theorie von der Boulevardpresse rund um den Globus ebenso heiß diskutiert, wie in biologischen Fachzeitschriften. Leider konnte die Reinkarnation weder widerlegt, noch nachgewiesen werden, da in der Kopie des Manuskripts des angeblichen Erfinders die entscheidenden Seiten fehlten. Regina hatte diese entfernt, bevor sie Marietta Krüger in ihr Zimmer gebeten hatte. Auch das Original tauchte in keinem der Wohnsitze Carl Sturms auf.
Die Nadelstiche in ihrem und Tanja Winters Arm hatte Regina der Polizei ebenfalls verschwiegen. Was hätten Polizei und Medizin auch tun können? Bestenfalls wären Blondchen und sie als Monster durch die Hörsäle der Universitäten gereicht worden.

Wegen schwerer Körperverletzung an Regina Zölis und Mordes im Fall Sander wurde der zwanzigjährige Sturm insgesamt zu achtzehn Jahren Haft verurteilt. Sein Anwalt hatte ihm zwar geraten, auf Unzurechnungsfähigkeit zu plädieren, doch dies lehnte der Angeklagte vehement ab. Er bestand beharrlich auf der Reinkarnationstheorie, bis er drei Jahre nach Strafantritt im Gefängnis unter misteriösen Umständen an schweren inneren Verletzungen des Darmes verstarb.

Im Rahmen des ganzen Rummels um die Buddha-Theorie wurde leider auch das sorgfältig gehütete Lebensgeheimnis der Kronzeugin Zölis ins grelle Licht der Weltpresse gezerrt. Zwar sorgte die Staatsanwaltschaft dafür, dass das Strafmaß bei ihrer eigenen Verurteilung wegen Steuerhinterziehung und unerlaubter Prostitution so gering wie möglich ausfiel. Doch Reginas Erspartes war dahin und ihre lukrative Tätigkeit musste sie danach ebenfalls an den Nagel hängen.


Nicht ganz zwei Jahrzehnte nach diesen Ereignissen spazierte Regina Zölis durch den Wiesbadener Stadtpark. Es war kein Zufall, dass sie ausgerechnet diesen Kiesweg entlang ging und schnurstracks auf eine graubraune Holzbank zusteuerte, auf deren Lehne zwei junge Mädchen um die zwanzig saßen. Die eine, dunkelhaarig und unscheinbar, sah Regina verständnislos aus flackernden Augen an, als sie vor den beiden Halt machte. Ihre blonde, hübsche Freundin jedoch blickte die ältere Frau nur einen Sekundenbruchteil an, bevor sich das Wiedererkennen mir einem Lächeln auf ihrem Gesicht abzeichnete.

Du bist also Regina Zölis, sagte das Mädchen bestimmt. Ich heiße eigentlich Tanja Winter, aber das weißt du ja schon. Nur nennen sie mich hier nicht mehr ›Blondchen‹, sondern ›Schickse‹.
Das Mädchen Schickse erhob sich von der Parkbank und machte einen Schritt auf Regina zu. Sie zögerte zunächst, griff dann aber doch nach der Hand der Älteren, die im Laufe der vergangenen Jahre zu einem Großteil ihres eigenen Ichs geworden war.

Ich hab eine ganze Menge Fragen, setzte Tanja an. Aber zu allererst würde ich gerne wissen, ob du es aus heutiger Sicht immer noch so klasse fändest wie damals, mit Männern für Geld ins Bett zu gehen.

Der Dunkelhaarigen auf der Parkbank klappte der Unterkiefer herunter, und Regina Zölis musste unwillkürlich lächeln. So fühlte sich das also an.
Exzenter meinte dazu am 9. Oktober kurz nach 23 Uhr

Respekt,

Frau Schickse. Mir ist auch ein paarmal der Unterkiefer heruntergeklappt bei Ihrer Geschichte.

Exzenter meinte dazu am 14. Oktober kurz nach 22 Uhr

Was ist denn nun?

So lang kann doch kein Mensch Urlaub machen, Frau Schickse? Sagen Se doch ma was, endlich. Oder so.

Exzenter antwortete darauf am 18. Oktober kurz nach 19 Uhr

Hallo?

... *echo* ... Bin ich denn ganz alleine hier übrig geblieben? Na sowas. Haaallooo!
neo-bazi antwortete darauf am 21. Oktober kurz nach 7 Uhr

Nö, nicht ganz alleine. Aber halllo. Ich sag nur nix weil Schicksen mögen keine Opas.
Der Mister antwortete darauf am 25. Oktober kurz nach 16 Uhr

Diesen Eindruck hatte ich ja in der vergangenen Diskussion nicht unbedingt, Herr Neo-Bazi!
Aber irgendwie bin ich auch langsam beunruhigt. Frau Schickse wollte eigentlich längst wieder zurück sein. Und jetzt steh ich hier mit dem Hausmeisterschlüssel in der Hand und bekomme keine Antwort auf meine Nachfragen. Merkwürdigerweise scheint auch Herr B. verschollen zu sein.
Fjaellet meinte dazu am 5. November kurz nach 22 Uhr

ja wo laufen sie denn?

Fjaellet meinte dazu am 23. Dezember kurz nach 16 Uhr

ja wo laufen sie denn hin?

Warum?

Nicht zu bloggen ist auch keine Lösung.
Und wenn es wirklich unbedingt sein
muss, schreiben Sie mir halt.
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ja wo laufen sie denn...
ja wo laufen sie denn hin?
Fjaellet - 23. Dez, 16:21
ja wo laufen sie denn?
ja wo laufen sie denn?
Fjaellet - 5. Nov, 22:04
Diesen Eindruck hatte...
Diesen Eindruck hatte ich ja in der vergangenen Diskussion...
Der Mister - 25. Okt, 16:43
Nö, nicht ganz alleine....
Nö, nicht ganz alleine. Aber halllo. Ich sag nur nix...
neo-bazi - 21. Okt, 07:35
Hallo?
... *echo* ... Bin ich denn ganz alleine hier übrig...
Exzenter - 18. Okt, 19:00
Was ist denn nun?
So lang kann doch kein Mensch Urlaub machen, Frau Schickse?...
Exzenter - 14. Okt, 22:24
Respekt,
Frau Schickse. Mir ist auch ein paarmal der Unterkiefer...
Exzenter - 9. Okt, 23:56

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