Arschgeweih
Der Hüftschwung vor mir zieht meine Blicke magnetisch auf sich. Von hinten altersmäßig nicht leicht einzuordnen, aber angesichts des großzügig zur Schau gestellten, prallen Mädchenfleisches auf Anfang zwanzig geschätzt, stelzt oder stöckelt dieses Geschöpf vor mir dahin. Spaghetti-Top oben, Jeans im aktuellen Schnitt unten, der den Blicken der Verfolgerin die beiden Grübchen oberhalb des wippenden Hinterteils offenbart, dort wo so viele Jungmädchen eine Tätowierung vorzuweisen haben, deren horizontale Ausdehnung etwa zwei- bis viermal breiter ist als die vertikale, und die gerne und zutreffend als Arschgeweih bezeichnet wird.
Die vor mir Stöckelnde trägt jedoch keine Tätowierung am verlängerten Rücken, obwohl doch die Kombination von kurzem Top mit tiefsitzender Hose geradezu danach schreit. Das Arschgeweih ist in ihrem Fall vielmehr auf der Jeanshose zu bewundern, schwarz auf Blau gestickt, ein bisschen tiefer sitzend als sonst auf der Haut üblich.
Wie praktisch, denk ich, kann man auch mal ablegen, das Geweih, wenn es nicht mehr dem Zeitgeschmack entspricht. Und dabei fällt mir wieder ein, was mich die ganze Zeit über an den Herren WM-Fußballgöttern auf dem Rasen gestört hat: Die Tätowierungen.
Einige Nationen treiben es ja bis zum Exzess. Die Engländer beispielsweise. Auf der Insel scheint es derzeit ohne flächendeckende Tattoos mindestens für die Herren keine Popularität zu geben. Aber das gilt nicht nur für die Spieler, sondern auch für deren Gefolgschaft. Kann man ja zu sagen wagen, jetzt wo sie wieder abgerückt sind.
Aber auch bei den Argentiniern ist mir der Tätowierwahn unangenehm aufgefallen. Ganz fürchterlich schrecklich wirkt auf mich der männliche Arm, der mit irgendwelchen unlesbaren aber doch sehr an Text erinnernden, martialischen Zeichenketten bestückt ist.
Widerlich ist das.
Die vor mir Stöckelnde trägt jedoch keine Tätowierung am verlängerten Rücken, obwohl doch die Kombination von kurzem Top mit tiefsitzender Hose geradezu danach schreit. Das Arschgeweih ist in ihrem Fall vielmehr auf der Jeanshose zu bewundern, schwarz auf Blau gestickt, ein bisschen tiefer sitzend als sonst auf der Haut üblich.
Wie praktisch, denk ich, kann man auch mal ablegen, das Geweih, wenn es nicht mehr dem Zeitgeschmack entspricht. Und dabei fällt mir wieder ein, was mich die ganze Zeit über an den Herren WM-Fußballgöttern auf dem Rasen gestört hat: Die Tätowierungen.
Einige Nationen treiben es ja bis zum Exzess. Die Engländer beispielsweise. Auf der Insel scheint es derzeit ohne flächendeckende Tattoos mindestens für die Herren keine Popularität zu geben. Aber das gilt nicht nur für die Spieler, sondern auch für deren Gefolgschaft. Kann man ja zu sagen wagen, jetzt wo sie wieder abgerückt sind.
Aber auch bei den Argentiniern ist mir der Tätowierwahn unangenehm aufgefallen. Ganz fürchterlich schrecklich wirkt auf mich der männliche Arm, der mit irgendwelchen unlesbaren aber doch sehr an Text erinnernden, martialischen Zeichenketten bestückt ist.
Widerlich ist das.
Männersachen der schickse, dahingetippt so gegen 8 Uhr am 4. Juli 2006
Aber die Dauerhaftigkeit von Gemälden und Aussagen, die unter die Haut gehen, sind in meinen Augen immer das größte Problem. Vor langer Zeit hatte ich mal einen Bildwitz gesehen: Zwei Frauen von hinten im Bikini am Meeresstrand, auf der Pobacke der jungen prangt eine tätowiertes Herz mit Pfeil. Bei der älteren ist an gleicher Stelle nur mehr ein diffuser, schwarzer Knäuel zu sehen, und sie sagt: Meins war mal ein Adler.
Habe mir damals geschworen, nie eine Tätowiernadel an meine Haut zu lassen, nur
Dove[zensiert] und Wasser. Ich stell mir die Arschgeweihträgerinnen immer gerne mit sechzig oder siebzig Jahren vor.Nachtrag: Seit heute Morgen geht mir eine Songmelodie zum Thema nicht mehr aus dem Kopf. Jetzt hab ich sie endlich!
Bilderbuch Rosy von Volker Lechtenbrink über eine Ganzkörpertätowierte, die als Jahrmarktsattraktion auftritt. Schaurig schöne Schnulzen gesungen von der Stimme Kris Kristoffersons. War mal meine Lieblingsplatte aus der Sammlung meiner Tante. Ein absolutes Muss bei jedem Familienbesuch!